Wirtschaft

Grünes Licht der Behörden Benko darf bei Karstadt einsteigen

Karstadt kann nun den Sanierungsplan beraten - die Wettbewerbshüter winken den Investorenwechsel durch.

Karstadt kann nun den Sanierungsplan beraten - die Wettbewerbshüter winken den Investorenwechsel durch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Ende ist es nur eine Formsache: Das Kartellamt sieht im Eigentümerwechsel beim kriselnden Kaufhauskonzern Karstadt nur einen Investorentausch ohne Auswirkungen auf den Wettbewerb. Damit kann der Aufsichtsrat nun über die Sanierung beraten.

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Karstadt Warenhäuser durch die österreichische Signa Holding ohne Auflagen freigegeben. "Letzten Endes wird hier ein Investor durch einen anderen ausgetauscht. An der Marktstellung der einzelnen Karstadt Warenhäuser ändert sich dadurch aus wettbewerblicher Sicht nichts", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Die Frage einer sogenannten Deutschen Warenhaus AG habe sich in diesem Verfahren nicht gestellt.

Der Immobilieninvestor Rene Benko hatte über seine Holding Signa Anfang vergangener Woche Karstadt von dem bisherigen Nicolas Berggruen übernommen. Damit sind die gesamten Karstadt-Warenhäuser wieder unter einer Holding zusammengeführt. Signa hatte im Oktober des vergangenen Jahres die drei Karstadt Premium-Häuser in Berlin, Hamburg und München sowie die Karstadt-Sportgeschäfte übernommen. Auch der Erwerb von verschiedenen Karstadt-Immobilien durch Signa war vom Bundeskartellamt geprüft und freigegeben worden.

Harte Einschnitte befürchtet

Damit können nun bald die Beratungen über ein Sanierungskonzept für die Verluste schreibende Warenhauskette beginnen. Eine ursprünglich für den heutigen Donnerstag geplante Aufsichtsratssitzung, die sich damit befassen sollte, war verschoben worden, da die Genehmigung der Behörde noch ausstand. Allerdings müssen zuvor noch die Berggruen-Vertreter in dem Kontrollgremium durch Benko-Vertraute ersetzt werden. Erwartet werden harte Einschnitte, an deren Schluss nahezu jede vierte Filiale geschlossen werden könnte.

Benko liebäugelt zudem nach Ende der Sanierung mit einem Zusammenschluss mit der konkurrierenden Kette Kaufhof zu einem schlagkräftigen Warenhauskonzern. Deren Muttergesellschaft Metro hat bislang jedoch noch keine Bereitschaft für diese Pläne signalisiert.

Verdi hatte in den vergangenen Tagen wiederholt die Forderung nach einer Standort- und Beschäftigungsgarantie des neuen Eigentümers für das Unternehmen bekräftigt.

Durch den Ausstieg Berggruens sind die gesamten Karstadt-Warenhäuser wieder unter einem Dach zusammengeführt. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Signa die drei Karstadt Premium-Häuser in Berlin, Hamburg und München sowie die Karstadt-Sportgeschäfte übernommen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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