Geringe Jugendarbeitslosenquote Deutschland steht gut da
10.08.2012, 11:04 Uhr
Auszubildender in der Liebherr-Akademie in Rostock.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Jugendarbeitslosigkeit ist ein gravierendes EU-Problem. Vor allem in den Südländern wie Griechenland und Spanien gibt es einen dramatischen Anstieg. Die Situation in Deutschland ist gegen den Trend. Hierzulande sinkt die Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Damit überholt die Bundesrepublik im positiven Sinne Österreich und die Niederlande.
Für junge Menschen ist Deutschland derzeit der sicherste Arbeitsmarkt in der EU. Nirgendwo in der Union gibt es nach Auswertungen der Statistikbehörde Eurostat so wenig erwerbslose Menschen zwischen 15 und 24 Jahren.
Im Juni waren in 350.000 Menschen oder 7,9 Prozent der Altersgruppe. Das berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Internationalen Tags der Jugend (12. August). Der Wert ist gegen den europäischen Trend im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesunken. Der EU-Durchschnitt beträgt aktuell 22,6 Prozent und liegt damit 1,4 Punkte höher als im Juni 2011.
Dramatische Anstiege mussten die ohnehin schon gebeutelten Krisenstaaten in Südeuropa verkraften. In Griechenland kletterte die Quote um fast 9 Punkte auf den EU-Spitzenwert von 52,8 Prozent. Auch in (plus 6,8 Punkte) war bei einer Quote von 52,7 Prozent mehr als jeder zweite junge Mensch erwerbslos. Deutschland lässt seit November 2011 auch die Nachbarländer Österreich und die Niederlande hinter sich, die zuvor noch niedrigere Quoten vorweisen konnten.
Die Daten werden nach Parametern der Internationalen Arbeitsorganisation ILO erhoben und unterscheiden sich von den Angaben der deutschen Arbeitsagentur zur Arbeitslosigkeit. Nach den ILO-Standards gilt als erwerbslos, wer weniger als eine Stunde in der Woche arbeitet, in den letzten vier Wochen einen Job gesucht hat und eine Stelle innerhalb von zwei Wochen antreten könnte. Die Angaben stammen aus stichprobenartigen Befragungen und spiegeln daher die Einschätzung der Betroffenen selbst.
Quelle: ntv.de, dpa