Streit um Fisch aus dem Atlantik EU verhängt Sanktionen gegen die Faröer
20.08.2013, 19:27 Uhr
Ein Fischerboot kehrt nach Tórshavn zurück.
(Foto: REUTERS)
Die EU erhöht den Druck auf die Faröer. Weil sich die Inseln nicht an die geforderten Fangquoten für zwei Fischarten halten, lässt die Union die Muskeln spielen und verbietet den Import. Der Schritt ist wohl auch als Warnung für Island zu verstehen.
Der Konflikt zwischen der Europäischen Union und den Faröer-Inseln um Fangquoten für Heringe und Makrelen eskaliert. Die EU-Kommission beschloss, die Einfuhr dieser Fischarten von den Faröern zu verbieten. Der Bann umfasst auch verarbeitete Produkte. Fischkutter unter Faröer-Flagge, die Heringe oder Makrelen in ihren Netzen haben, dürfen keine EU-Häfen mehr anlaufen.
Fischerei-Kommissarin Maria Damanaki begründete die Entscheidung mit der Überfischung. Man habe nach ergebnislosen Gesprächen handeln müssen, um den Bestand des atlantisch-skandinavischen Herings zu schützen. Anfang September steht ein Treffen der EU, Norwegens, Russlands, Islands und der Färöer Inseln an. Dann soll entschieden werden, wie viele Heringe künftig gefischt werden dürfen.
Ähnliche Vorwürfe der Überfischung gibt es auch gegen Island. Beide Länder weisen dies zurück und werfen der EU vor, internationale Fischerei-Gesetze zu verletzen. Beobachter gehen davon aus, dass bald auch gegen Island Sanktionen verhängt werden könnten.
Die Faröer im Nordatlantik genießen weitgehende Autonomie unter dem Dach der dänischen Krone. Im Gegensatz zu Dänemark gehören sie nicht zur EU. Auch Island ist kein Mitglied der Union.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa