Wirtschaft

Stimmung in Wirtschaft wird besser Japan wittert Morgenluft

Die Japaner konsumieren wieder mehr.

Die Japaner konsumieren wieder mehr.

(Foto: AP)

Der Tankan-Index prognostiziert für Japan eine Besserung der wirtschaftlichen Lage. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich hellt sich die Stimmung auf.

Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich erstmals seit drei Quartalen wieder aufgehellt. Der Tankan-Index für das Geschäftsklima der Konzerne legte um drei Punkte auf minus eins im Juni zu. Das von der Notenbank vorgelegte und an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer übertraf damit die Erwartungen der Fachleute.

Im Dienstleistungssektor ist die Stimmung sogar so gut wie seit vier Jahren nicht mehr. Die Unternehmen profitierten von der anhaltend guten Kauflaune der Verbraucher. Zudem macht sich der Wiederaufbau nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im vergangenen Jahr immer stärker in den Auftragsbüchern bemerkbar.

Die Unternehmen rechnen zugleich mit einer Besserung in den kommenden drei Monaten. Für September prognostizierten die Umfrageteilnehmer, dass der Index bei plus eins liegt, Experten erwarteten bislang nur minus drei. Angesichts des aufgehellten Umfelds wollen die Konzerne auch wieder deutlich mehr investieren: Laut Umfrage wollen sie dafür in dem bis März 2013 laufenden Finanzjahr 6,2 Prozent mehr in die Hand nehmen. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich 3,5 Prozent veranschlagt.

Wirtschaft auf der Überholspur

Japans Wirtschaft wird in diesem Jahr ein Wachstum von rund zwei Prozent zugetraut, womit die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wohl besser als die meisten anderen großen Industriestaaten der Gruppe der G7 abschneiden dürfte. "Sorgen macht jedoch weiter der starke Yen", sagt Ökonom Tatsushi Shikano von Mitsubishi UFG Morgan Stanley Securities in Tokio. Die feste Landeswährung verteuert japanische Exporte im Dollar-Raum.

Auch die Euro-Krise und das verhaltene Wachstum in vielen Schwellenländern gelten als Risikofaktoren. Die japanische Notenbank dürfte dennoch angesichts des aufgehellten Wirtschaftsausblicks vorerst stillhalten, wie aus geldpolitischen Kreisen verlautete. "Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft in so schwieriges Fahrwasser geraten könnte, dass eine weitere geldpolitische Lockerung nötig würde", hieß es weiter. Manche Experten erwarten jedoch, dass die Zentralbank auf ihrer Sitzung am 11. und 12. Juli weitere unkonventionelle Maßnahmen einleiten wird, um ein Zeichen im Kampf gegen die Deflation - den Preisverfall auf breiter Front - zu setzen.

Quelle: ntv.de, rts

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