Briefe und Pakete bleiben liegen Post-Streiks gehen weiter
20.04.2013, 18:16 Uhr
(Foto: dpa)
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden macht die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks Druck auf die Deutsche Post. Bislang hat der Konzern kein Angebot vorgelegt, nun sollen die Ausstände bis zur nächsten Verhandlung weitergehen. Manch eilige Sendung bleibt dabei auf der Strecke.
Bei der Post stehen die Zeichen auch in der kommenden Woche auf Streik. Die Gewerkschaft Verdi kündigte weitere Arbeitsniederlegungen an, um vor der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag den Druck auf die Deutsche Post zu erhöhen. "Wir haben die Erwartung an den Arbeitgeber, mit einem einigungsfähigen Angebot zu einem Ergebnis zu kommen", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
In der Nacht vom Freitag auf Samstag hatten laut Verdi mehr als 1200 Beschäftigte der Deutschen Post in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland die Arbeit vorübergehend niedergelegt. Betroffen waren Postverteilzentren in Essen, Dortmund, Krefeld, Hagen, Herford, Bremen, Hamburg, Lübeck, Schwerin und Elmshorn. Nach Schätzungen der Gewerkschaft konnten dadurch rund sechs Millionen Briefe und 150.000 Pakete nicht oder nur verzögert bearbeitet werden. Ein Post-Sprecher betonte, die Verzögerungen bei der Brief-Zustellung sollten bis spätestens Montag aufgearbeitet sein. Bei der Auslieferung von Paketen habe es zudem kaum Verzögerungen gegeben.
Verdi hatte mit Warnstreiks begonnen, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen in der Nacht zum Dienstag in Berlin ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen war. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 132.000 Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung der Einkommen um sechs Prozent, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat. Die Post hat bislang noch kein Angebot vorgelegt.
Die Post hat für ihre Kunden eine Telefonnummer (0228 - 76 36 76 50) freigeschaltet, unter der sie sich werktags zwischen 07.00 und 20.00 Uhr und samstags von 08.00 bis 14.00 Uhr informieren könnten, ob ihre Brief- oder Paketsendungen am Aufgabe- oder Zielort von einem Warnstreik betroffen sein könnten.
Quelle: ntv.de, nne/rts/AFP