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Behörden haben einen Verdacht Moskauer Top-Ökonomin stirbt nach Sturz aus dem Fenster

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Rettungskräfte konnten Valentina Bondarenko nicht mehr helfen. (Symbolbild)

Rettungskräfte konnten Valentina Bondarenko nicht mehr helfen. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance / Anton Vaganov/TASS/dpa)

Schon wieder stürzt in Russland ein prominenter Mensch aus dem Fenster in den Tod: Valentina Bondarenko, eine Top-Ökonomin des Landes. Neben Trauer über den Verlust unterstellen einige Russen, dass der Kreml in den Todesfall involviert ist. Die Behörden gehen jedoch von einem anderen Hintergrund aus.

Die russische Ökonomin Valentina Bondarenko ist infolge eines Sturzes aus dem Fenster ihrer Moskauer Wohnung gestorben. Die 82-Jährige konnte von Rettungsdiensten nicht mehr reanimiert werden, berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur TASS. "Sie ist aus dem Fenster ihrer Wohnung gefallen. Leider war es nicht möglich, sie zu retten. Die Verletzungen, die sie erlitten hat, waren mit dem Leben unvereinbar", soll demnach eine anonyme Quelle innerhalb der russischen Behörden gesagt haben. Bondarenko reiht sich in eine lange Liste prominenter Russen - Oligarchen, Manager staatlicher Konzerne, Wissenschaftler - die seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine bei ähnlichen Fällen ums Leben kamen.

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Die Umstände des Sturzes seien noch unklar. Ein potenzieller Hintergrund scheint aber bereits ausgeschlossen worden zu sein. So soll eine Quelle aus dem Rettungsdienst im Gespräch mit TASS erklärt haben, dass nach vorläufigen Informationen Bondarenkos Tod "nicht krimineller Natur ist". Sie sei schon lange krank gewesen, heißt es. Woran sie litt, ist nicht bekannt. Im russischen Telegramkanal MK: Urgent News heißt es laut US-Magazin "Newsweek": "Oberflächlich betrachtet sieht es wie ein Selbstmord aus, aber die Ermittler prüfen auch die Version eines Unfalls". Woher diese Erkenntnis stammt, ist unklar.

Neben Trauer über ihren Tod wird über ein mögliches Fremdverschulden in sozialen Medien spekuliert. So heißt es auf X neben "Schreckliche Nachricht über den tragischen Unfall von Valentina Bondarenko. Ihr Fachwissen im Bereich sozioökonomischer Prognosen wird uns sehr fehlen" auch "Ein weiteres Opfer des verdammten Putin und seiner bodenlosen Unsicherheit und Paranoia. Ruhe in Frieden, Valentina Bondarenko".

Bondarenko arbeitete seit 1988 am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. 1991 schloss sie laut "Newsweek" ihr Postgraduiertenstudium am Institut mit einer Dissertation zum Thema politische Ökonomie ab und veröffentlichte im Laufe ihrer Karriere mehr als 220 Arbeiten in Russland und in internationalen Publikationen. Sie war jahrelang leitende Forscherin am Zentrum für sozioökonomische Entwicklung und stand an der Spitze einer Wirtschaftsstiftung in der russischen Hauptstadt.

Quelle: ntv.de, als

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