Alle im Boot Familien-Absicherung
24.09.2010, 03:00 UhrWenn ein Paar Nachwuchs erwartet, ändert das so manches in ihrem Leben. Es wird definitiv lebendiger, lauter und bunter. Vor allem aber sollten junge Eltern zu diesem Zeitpunkt noch einmal genauer auf ihre Vorsorge schauen.
Eine Beispiel-Familie mit zwei Kindern. Ulf arbeitet als Autor und Lektor - seine Frau Katja ist als Landschaftsarchitektin tätig. Wie die meisten Frauen ist Katja nach der Geburt erst einmal zu Hause bei den Kindern geblieben. Bei Emma war sie sechs Monate in Elternzeit, bei der kleinen Milla sogar acht. Eine typische Zeitspanne, in der viele Frauen nicht oder nur wenig in eine Rentenversicherung einzahlen können.
Doch immerhin: Drei Jahre werden ihnen in jedem Fall für die gesetzliche Rentenversicherung als so genannte Kindererziehungszeit anerkannt.
"Das hat nichts mit der Elternzeit zu tun. Wer in Elternzeit geht, ist völlig unabhängig von der Berücksichtigung der Kindererziehungszeit. Ob der Berechtigte wieder arbeiten geht, ob er zu Hause bleibt, was auch immer, ist völlig egal.", so Anke Voss, Bundesverband der Rentenberater e.V.
Das heißt, die gesetzliche Rentenversicherung behandelt Mütter in diesen drei Jahren so, als würden sie alle arbeiten und Beiträge zahlen. Auf diese Weise können sie mit einer bis zu 81 Euro höheren Rente im Alter rechnen.
Und da Katja seit der Elternzeit als Landschaftsarchitektin arbeitet, steht ihr diese Gutschrift aus den Kindererziehungszeiten zusätzlich zu ihren Beiträgen aus ihrem Gehalt zu.
Mit jedem weiteren Kind steigt die Kindererziehungszeit um weitere drei Jahre. Sie muss beim Rentenversicherungsträger beantragt werden. Katja und Ulf können diese Ansprüche auch untereinander aufteilen.
Weil solche gesetzlichen Rentenmodelle in der Regel nicht ausreichen, haben Ulf und Katja beide eine Riesterrente abgeschlossen. Die hat gerade für Eltern Vorteile:
Anke Voss, Bundesverband der Rentenberater e.V: "Bei der Riesterrente werden Kinder zusätzlich berücksichtigt, die Riesterrente ist ja eine staatlich geförderte private Rente, hat ja mit der gesetzlichen Rentenversicherung nichts zu tun. Setzt sich zusammen grundsätzlich aus einem eigenen Beitrag, aus einer Zulage, einer staatlichen, und pro Kind einer extra Kinderzulage. Für jedes Kind, für das Anspruch auf Kindergeld besteht. Von daher wirken sich Kinder positiv aus bei der späteren Riesterrente."
Grundsätzlich gilt: Für Kinder, die bis einschließlich 2007 geboren wurden, gibt es eine staatliche Zulage von 185 Euro im Monat, bei später geborenen Kindern sogar von 300 Euro.
Die Zeit der Familiengründung ist finanziell oft schwierig. Auch die berufliche Situation ändert sich in dieser Phase häufig.
Dennoch: Für den Fall, dass Katja aus Krankheitsgründen irgendwann nicht mehr als Landschaftsarchitektin arbeiten kann, hat sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Denn über die gesetzliche Rentenversicherung ist dieses Risiko für junge Beitragszahler nicht mehr ausreichend abgedeckt.
Überhaupt dient die Rentenversicherung nicht nur der eigenen Vorsorge, sondern auch der Absicherung des Familienunterhalts im Notfall.
Anke Voss, Bundesverband der Rentenberater e.V: "Wichtig ist es überhaupt, das mal zu diskutieren, darüber überhaupt zu reden, weil das für viele so ein Tabu-Thema ist: Was ist eigentlich, wenn wir uns scheiden lassen? Oder was ist eigentlich, wenn einer von uns beiden stirbt? Dort überhaupt eine Entscheidung zu treffen, oder überhaupt drüber zu reden, ist sehr schwierig und wird so gut wie nie gemacht."
Stirbt einer der beiden Partner und fällt dadurch ein Einkommen weg, gewährleistet die Hinterbliebenenrente, dass die Familie dennoch ein Auskommen hat.
Um etwa Lücken aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu füllen, kann man dazu auch eine private Risiko-Lebensversicherung abschließen. Eine Hinterbliebenenrente gibt es aber auch als Zusatzversicherung zu manchen Privatrenten.
Es gibt viele Wege, als Partner und Eltern für das eigene Alter und den Unterhalt der Familie vorzusorgen. Wichtig ist auf jeden Fall, diese Themen nicht zu meiden, sondern sie frühzeitig miteinander zu besprechen und zu planen.
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Quelle: ntv.de