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Weltpremiere auf der CES BMW iX M60 - elektrische M-eister-Klasse

Der BMW iX M60 ist wohl auch eine Antwort auf den Mercedes-AMG EQS 53.

Der BMW iX M60 ist wohl auch eine Antwort auf den Mercedes-AMG EQS 53.

(Foto: BMW)

Bildlich gesprochen hat BMW auf der CES in Las Vegas ganz ohne Getöse das neue M-Flaggschiff in Form des iX M60 vorgestellt. Nicht nur, dass der PS Protz rein elektrisch fährt, er generiert auch mit 1100 Newtonmetern das größte Drehmoment, das je ein BMW hatte.

Bereits mit der Präsentation des Mercedes-AMG EQS 53 war klar, dass man in München nicht lange mit einem leistungsgleichen Gegner hinter dem Berg hält. Und voilà, auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas fährt der BMW iX M60 auch schon auf die Bühne. Mal davon abgesehen, dass es sich bei dem Stuttgarter um eine rein elektrisch fahrende Luxuslimousine handelt, haben die Bayern hier ein elektrisch fahrendes SUV-Monster erschaffen. Um das also gleich zu klären: zwei von BMW entwickelte E-Motoren, verbaut an Vorder- und Hinterachse, sorgen nicht nur für einen permanenten Allradantrieb, sondern auch für eine Systemleistung von 619 PS.

In 3,8 Sekunden für knapp drei Tonnen

Das Drehmoment-Monster beschleunigt seine fast drei Tonnen in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

Das Drehmoment-Monster beschleunigt seine fast drei Tonnen in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

(Foto: BMW)

Wer mit der Launch Control zum Start ansetzt, dem wird ein maximales Drehmoment von 1100 Newtonmetern zur Verfügung gestellt. Was nichts anderes zur Folge hat, als dass sich die knapp drei Tonnen in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen lassen. Wer hier hart am Gas bleibt und Tempo 250 länger ausreizt, dürfte sich dann aber auch weit von der im WLTP-Testzyklus ermittelten kombinierten Reichweite von 499 bis 566 Kilometern entfernt haben.

Bei der Batterie für den iX M60 handelt es sich um einen Energiespeicher mit einem Nettoenergiegehalt von 105,2 kWh und stolzen 600 Kilogramm Gewicht. BMW verspricht wie auch für die anderen iX-Modelle eine "hohe Energiedichte sowie herausragende Qualitäten in den Bereichen Leistungsvermögen, Lade- und Entladeverhalten, Langlebigkeit und Sicherheit". Um das Laden flexibel zu halten, wurde eine sogenannte Combined Charging Unit (CCU) für das schnelle E-SUV konzipiert.

Zehn Minuten für 150 Kilometer

An der Schnellladestation kann der BMW iX M60 in zehn Minuten Strom für 150 Kilometer tanken.

An der Schnellladestation kann der BMW iX M60 in zehn Minuten Strom für 150 Kilometer tanken.

(Foto: BMW)

Die CCU kann Wechselstrom mit einer Leistung von bis zu 11 kW einspeisen und Gleichstrom mit 220 kW. In Zeit gemessen heißt das, dass der Ladezustand des Akkus in circa 35 Minuten von 10 auf 80 Prozent gebracht werden kann. An der Schnellladedose ist es sogar möglich, die Reichweite innerhalb von zehn Minuten auf 150 Kilometer zu steigern.

Schnelles Laden ist wichtig, aber für den Moment beeindrucken die Leistungsdaten noch etwas mehr. Zumal auch für den iX M60 anzunehmen ist, dass die Jungs von der M GmbH dafür gesorgt haben, dass Fahrwerk und Antrieb so gestaltet sind, dass auch hochdynamische Fahrsituationen gemeistert werden können. Dass die Bayern hier kein Problem mit dem üppigen Gewicht haben, wurde ja schon mit dem BMW iX xDrive50 unter Beweis gestellt. Und so gibt es auch beim iX M60 eine M spezifisch abgestimmte adaptive Zweiachs-Luftfederung mit elektronisch geregelten Stoßdämpfern. Der Clou: Die Luftversorgung der Federung wird für jedes Rad individuell angepasst, so dass auch eine ungleichmäßige Beladung ausgeglichen werden kann.

Der Innenraum des iX M60 gleicht dem des iX, hat aber selbstredend einige M-Insignien bekommen.

Der Innenraum des iX M60 gleicht dem des iX, hat aber selbstredend einige M-Insignien bekommen.

(Foto: BMW)

Natürlich sind auch alle anderen Komponenten, die für den typischen M-Fahrspaß sorgen, dementsprechend verschärft worden. Wie sich das dann auf der Straße darstellt, wird zu einem späteren Zeitpunkt zu berichten sein. Momentan gilt es, sich auf die Unterschiede zum normalen iX zu konzentrieren. Da wären zum Beispiel die in Blau lackierten Bremssättel der Sportstopper oder das M-Logo in Schwarz und Titanbronze. Wer will, kann das schnelle Elektro-Trumm dann auch noch auf 22 Zoll große Aerodynamikräder stellen.

Komponierter Sound betont Charakter

Im Innenraum sind, wie man das auch von den mit einem M versehenen Verbrennern kennt, technisch keine Unterschiede zu den anderen iX-Modellen zu erkennen. Optisch wurde wie gehabt der sportliche Charakter betont und beim iX M60 bereits für eine üppige Basisausstattung gesorgt. Dazu gehören unter anderem das Live-Cockpit mit Sprach- und Gestik-Steuerung, ein Soundsystem von Bowers & Wilkins und das Laserlicht für die Frontscheinwerfer.

Der BMW iX M60 hat auch eine komponierte Soundkulisse bekommen, die wohl besonders im Sport-Modus den Charakter betont.

Der BMW iX M60 hat auch eine komponierte Soundkulisse bekommen, die wohl besonders im Sport-Modus den Charakter betont.

(Foto: BMW)

Und weil so ein Elektroauto bei aller Leistung nach außen und innen tonlos bleibt, gibt es natürlich auch für den iX M60 eine "emotionsstarke Soundinszenierung", wie es BMW-Klang-Direktor Renzo Vitale beschreibt. Inwieweit sich das ebenfalls von Filmmusik-Komponist und Oscar-Gewinner Hans Zimmer erdachte akustische Feuerwerk dann von dem des iX unterscheidet oder ob es gleich klingt, kann an dieser Stelle noch nicht gesagt werden. Vonseiten der Soundentwickler heißt es jedenfalls, dass vor allem im Sportmodus "das Klangspektrum besonders dominant und kraftvoll" ausfällt. So soll der Antriebs-Sound dazu beitragen, dass "die Performance-Eigenschaften des BMW iX60 noch intensiver erlebbar werden".

Allerdings hat das Erlebnis in jeder Hinsicht seinen Preis. BMW möchte, und wir reden hier von der Basisausstattung des iX M60, 130.200 Euro überwiesen bekommen. Das sind mit Blick auf den iX xDrive50 mal locker 30.000 Euro mehr. Ob das die Mehrausstattung und das gigantische Drehmoment am Ende herausreißen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dafür gibt es ja dann auch noch einen Moment Bedenkzeit, denn erst im Juni 2022 sollen die ersten Modelle über den Asphalt stromern und die Kundschaft elektrisieren.

Quelle: ntv.de

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