Ärger mit der Abgasanlage Seat Mii gebraucht - Wechselbad der Gefühle
02.05.2017, 17:05 Uhr
Wer in der Stadt oft einen Parkplatz suchen muss, könnte sich mit dem Seat Mii anfreunden.
Der Seat Mii ist erst seit 2011 auf dem Markt. Das Angebot an Gebrauchten ist dennnoch recht üppig und die Preise eine Überlegung wert. Allerdings hat der kleine Spanier einige Fehler, die es beim Kauf zu berücksichtigen gilt.
Mit dem Mii hat Seat neben dem Polo-Bruder Ibiza und dem Golf-Verwandten Leon auch ein passendes Geschwisterchen zum kleinsten VW, dem Up, im Portfolio. Der Mii ist seit 2011 auf dem Markt und bietet sich dank seiner sehr überschaubaren Außenmaße vor allem für den Stadtverkehr an. Doch worauf muss man bei dem knuffigen Spanier achten, wenn ein Gebrauchtwagenkauf ansteht?
Um Unterschiede zwischen dem Mii, dem Up und dem ebenfalls baugleichen Skoda Citigo ausmachen zu können, muss man sehr genau hinschauen. Die Frontschürze des Spaniers ist etwas kantiger als die seiner beiden Brüder. Auch Felgen und Rücklichter sind anders gestaltet. Im Innenraum sind die Unterschiede nur noch marginal: Türverkleidungen, Mittelkonsole, Kopfstützen, Rückbank oder Handschuhfach - alles gleich. Lediglich die Beschriftung und die Beleuchtung der Instrumente in der Tacho-Einheit unterscheiden die drei Kleinstwagen voneinander.
Ein Motor, wenig Luxus
Das Thema "Motoren" ist beim Mii ein recht kurzes: Es gibt nur einen. Das Einliter-Triebwerk ist zwar in zwei Ausbaustufen mit 60 und 75 PS zu haben, das war es dann aber auch schon. Die Dreizylinder-Aggregate fallen durch einen recht knurrigen Sound auf, begnügen sich dafür aber laut Datenblatt mit rund fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer. Allerdings darf man von den 95 Newtonmeter Drehmoment keine Performance-Orgien erwarten. Beim TÜV fällt der Mii nur äußerst selten durch Ölverlust oder ähnliche Leiden auf. Nur die Auspuffanlage ruft fünfmal so viele Beanstandungen hervor wie der Durchschnitt aller geprüften Fahrzeuge.
Bei der Ausstattung muss sich der Mii eindeutig hinter Up und Citigo anstellen. In der Basis-Version vermisst man beim Seat die "Easy Entry"-Faltung der Vordersitze, eine Klappe vor dem Handschuhfach und eine Beifahrer-Airbag-Abschaltung. Wer eine Klimaanlage will, muss ohnehin zur nächsthöheren Ausstattungsvariante greifen. Die 850 Euro teure Option war und ist nicht für das Einstiegsmodell verfügbar. Dafür ist der Seat in allen Ausstattunsgsvarianten sicher, das belegen die fünf Sterne beim Euro-NCAP-Crashtest.
Wechselhafte Verarbeitung
Bemängelt wird am kleinsten Seat im Autobild-TÜV-Report die wechselhafte Verarbeitungsqualität. Typisch seien undichte Klimaanlagen und kaputte Kompressoren. Klappernde und dröhnende Plastik-Verkleidungen seien beim Mii auch keine Seltenheit. Außerdem gäbe es des Öfteren Probleme mit dem automatisierten Schalgetriebe "ASG". Allerdings muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass es zwei bis drei Jahre alte Fahrzeuge in 90 Prozent der Fälle ohne den geringsten Mangel durch die Hauptuntersuchung schaffen. Lediglich die bereits erwähnte Abgasanlage kann für Ärger sorgen.
Fazit: Der Seat Mii ist ein perfekter Begleiter für alle, die viel Zeit mit der Parkplatzsuche in der Innenstadt verschwenden. Der spanische Bruder von Up und Citigo muss zwar Abstriche bei der Basisausstattung machen, kommt dafür aber mit dem niedrigsten Neupreis daher. Gute Gebrauchte starten bereits bei unter 4000 Euro.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x