Der Tag Bewohner von Großstädten fordern Fahrverbote für große PKW und SUV
20.06.2024, 09:51 UhrIn Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnenden befürworten selbige mehrheitlich Fahrverbote für große, schwere PKW und SUV in Innenstädten: 51 Prozent sprechen sich für Fahrverbote aus, 45 Prozent sind dagegen und 4 Prozent unentschlossen. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 2.500 Personen ab 16 Jahren ergeben. "Seit Jahren werden Autos immer größer, breiter und schwerer", sagt Fani Zaneta, Expertin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband. "Das Größenwachstum erschwert vor allem in Großstädten eine ausgewogene Gestaltung des Verkehrsraumes, da gleichzeitig der Fahrzeugbestand immer weiter wächst und andere Verkehrsmittel wie Fahrräder und E-Scooter mehr Platz benötigen."
Laut Umfrage sprechen sich die Befragten in Klein- und Mittelstädten mehrheitlich gegen Fahrverbote in Innenstädten aus. In der Gesamtbevölkerung sind die Meinungen geteilt: 47 Prozent sind für ein Fahrverbot und 48 Prozent dagegen, 5 Prozent sind unentschlossen. Fast zwei von drei aller Befragten (64 Prozent) sind der Meinung, dass die Halterinnen und Halter großer Fahrzeuge höhere Abgaben und Parkgebühren zahlen sollten, da die Fahrzeuge mehr Platz und Ressourcen in Anspruch nehmen als kleinere. 62 Prozent fürchten, dass die großen Fahrzeuge schwächere Verkehrsteilnehmende leichter übersehen. Gleichzeitig fordern 59 Prozent der Befragten, dass die Kommunen dem Trend zu größeren Fahrzeugen Rechnung tragen und ihre Infrastruktur anpassen sollten.
Über den richtigen Umgang mit den immer größer und schwerer werdenden Fahrzeugen wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. In Paris werden ab 1. September die Parkgebühren für Autos von Besuchern der Stadt ab 1,6 Tonnen auf 18 Euro pro Stunde verdreifacht. Und auch in deutschen Städten wie Freiburg, Tübingen, Konstanz oder Hannover wird über höhere Parkgebühren diskutiert. Aus Sicht des TÜV-Verbands sollte die "SUV-Diskussion" versachlicht werden. Die Fahrzeuge sind in allen Fahrzeugklassen vom Kleinwagen bis zur Oberklasse erhältlich und machen laut Kraftfahrt-Bundesamt inzwischen 30 Prozent aller Neuzulassungen aus.
Quelle: ntv.de