Der Tag "Costa Concordia"-Untergang: Kapitän bleibt vorerst doch in Haft
08.04.2025, 21:11 Uhr
Eineinhalb Jahre lag die "Costa Concordia" noch vor der italienischen Insel Giglio.
(Foto: picture alliance / dpa)
Francesco Schettino ist wohl einer der bekanntesten Kapitäne weltweit, allerdings nicht in einem positiven Zusammenhang: Sein Name wird immer mit einem der schwersten Schiffsunglücke Italiens, dem Untergang des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia", in Verbindung stehen. 32 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter auch zwölf deutsche Touristen. Der heute 64-Jährige musste sich nach dem Kentern des Schiffs im Jahr 2012 vor allem viel Kritik anhören, weil er bereits von Bord ging, während noch Passagiere auf Rettung warteten. Dem Kapitän wurde die Hauptschuld für das Kentern gegeben. Er hatte das Schiff zu nahe an der Insel Giglio entlang gesteuert. Für sein Fehlverhalten wurde Schettino vor Gericht zu mehr als 16 Jahren Haft verurteilt. Da er nun mehr als die Hälfte seiner Haft verbüßt hat, wollte er nun den offenen Vollzug beantragen - eigentlich. So hätte er tagsüber außerhalb des Gefängnisses einer Arbeit nachgehen können, aber der Italiener zog den Antrag überraschend zurück. Es habe Schwierigkeiten mit dem Arbeitsvorschlag gegeben, sagte Schettinos Anwältin vor Journalisten. "Wenn in Zukunft die Voraussetzungen gegeben sind, um den Antrag erneut zu stellen, werden wir das tun", so Francesca Carnicelli. Sein Plan war es eigentlich, außerhalb des Gefängnisses an einem Digitalisierungsprojekt der vatikanischen Dombauhütte mitzuarbeiten.
Quelle: ntv.de