Google-Handy hat Heimweh Android simst heimlich
06.01.2009, 15:26 UhrAustralische Besitzer eines in den USA gekauften T-Mobile G1 waren geschockt, als sie ihre Telefonrechnung sahen: Die Google-Handys hatten heimlich hunderte SMS in die Staaten geschickt.
Wie das australische Internetmagazin APCMag.com meldet, fand ein Australier, der ein T-Mobile G1 aus den USA importiert hatte, auf seiner Rechnung 200 Auslands-SMS, ein anderer sogar 1329.
Spionagesoftware installiert
Auslöser der ungewollten SMS-Flut ist die Software myFaves, die auf jedem amerikanischen T-Mobile G1 installiert ist. Damit können insgesamt fünf Telefonkontakte mit Bild gespeichert und per Direktwahl vergünstigt angerufen werden. Auf den ersten Blick eine doch sehr erfreuliche Funktion für den Handy-Besitzer. Leider haben die Androids aber die schlechte Angewohnheit, immer wieder den US-Server von myFaves zu kontaktieren - offenbar um für Google Anrufstatistiken zu erstellen.
18 Cent pro SMS
So eine Spionagefunktion ist an sich schon ärgerlich, doch immerhin ist in den Staaten die heimliche Kontaktaufnahme kostenlos. Den ahnungslosen Australiern wurden allerdings pro SMS umgerechnet rund 18 Cent berechnet. Ebenso kann es übrigens auch Amerikanern ergehen, die mit dem G1 ins Ausland reisen. T-Mobile USA rät deshalb seinen Kunden, das Telefon in den USA zu lassen.
Die myFaves-Software ist so hartnäckig, dass bisher niemand eine Möglichkeit gefunden hat, sie zu deinstallieren. Die einzige Möglichkeit die Spionage-SMS zu unterbinden, sei ein so genannter Jailbreak, schreibt APCMag.com. Dabei wird die US-Firmware durch eine andere ersetzt. APCMag.com empfiehlt die britische.
Das Internetmagazin betont aber, dass solche Kostenfallen auch bei anderen aus den USA importierten Smartphones drohen. Und auch iPhone-Besitzer sollten vorsichtig sein und sich vor Auslandsreisen vergewissern, dass keine installierte Applikation heimlich Kontakt zum Internet aufnimmt.
Quelle: ntv.de