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Tankerunglück am Great Barrier Reef Australien kündigt drakonische Strafe an

Der Unfall des chinesischen Frachtschiffes am Great Barrier Reef dürfte die Reederei der "Sheng Neng 1" teuer zu stehen kommen. Die australische Regierung erklärte, die Verantwortlichen würden streng bestraft. Unterdessen greifen die Behörden bereits hart gegen ein Schiff durch, das ohne Genehmigung das Riff passiert. Drei Seeleute werden festgenommen.

Der Frachter "Shen Neng 1" kurz nach dem Unglück.

Der Frachter "Shen Neng 1" kurz nach dem Unglück.

(Foto: REUTERS)

Australien hat den Verantwortlichen des verheerenden Schiffsunglücks am Great Barrier Reef harte Strafen angedroht. Der chinesische Frachter "Shen Neng 1", der an dem weltberühmten Korallenriff auf Grund liegt, sei auf einer illegalen Route unterwegs gewesen, sagte Verkehrsminister Anthony Albanese. Die Bergungsarbeiten des vor gut einer Woche auf Grund gelaufenen Frachters dauern weiter an.

"Wir werden die Verantwortlichen hart bestrafen", kündigte Albanese an. "Es ist klar, dass dieses Schiff einen rechtswidrigen Kurs genommen hat." Die Regierung werde dafür sorgen, dass die "gesamte Kraft des Gesetzes" angewandt werde. Die "Shen Neng 1" war am Samstag vergangener Woche rund 70 Kilometer vor der Great-Keppel-Insel im Nordosten Australiens auf Grund gelaufen. Der Frachter war mit knapp tausend Tonnen Öl und 65.000 Tonnen Kohle beladen. Rund drei Tonnen Öl flossen ins Meer und richteten an dem geschützten Korallenriff zusätzlich zu der Zerstörung durch das Boot schwere Schäden an.

Regressforderungen gegen Reederei

Die australische Regierung fordert laut Albanese auch Entschädigungszahlungen für die Zerstörung des Korallenriffs. Zudem sollen die Verantwortlichen des Unglücks für die Kosten der Säuberungsarbeiten in dem Gebiet aufkommen. Bergungsarbeiter sind noch immer dabei, das Schweröl aus dem Frachter zu pumpen, um ein weiteres Auslaufen zu verhindern. Ob das festsitzende Boot wieder zum Laufen gebracht wird, um es aus dem Meer zu bekommen, soll in den nächsten Tagen entschieden werden.

Die Schiffseigner des chinesischen Frachters hatten sich für die Fehlsteuerung des Frachters entschuldigt. Die australischen Behörden hatten zuvor bereits Ermittlungen gegen sie und den Kapitän des Frachters eingeleitet.

Seeleute festgenommen

Die australische Polizei nahm zudem zwei Seeleute aus Vietnam und einen aus Südkorea fest, weil sie ihr Frachtschiff ohne Genehmigung durch das Great Barrier Reef steuerten. Die unter der Flagge Panamas fahrende "Mimosa" sei durch ein geschütztes Gebiet des weltberühmten Riffs gefahren und habe jede Kontaktaufnahme verweigert, erklärte die Polizei. Die Behörden gehen derzeit Berichten nach, wonach viele Schiffe Abkürzungen durch das Naturschutzgebiet nehmen. Den Seeleuten drohen Strafen von umgerechnet rund 152.000 Euro.

"Das Great Barrier Reef ist ein außergewöhnliches Naturwunder und ein wichtiger Wirtschaftsmotor" für den australischen Bundesstaat Queensland und das gesamte Land, sagte Umweltminister Peter Garrett. Daher nehme Australien alle "Aktionen sehr ernst", die den Schutz des Gebiets gefährdeten.

Das als Weltnaturerbe gelistete Great Barrier Reef erstreckt sich über 345.000 Quadratkilometer. Es gilt als der größte lebende Organismus der Welt. Das sensible Ökosystem wird bereits durch den Klimawandel und Abwässer aus der Landwirtschaft bedroht.

Quelle: ntv.de, AFP

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