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Mehr als ein Gerücht Google will Twitter

Der Internet-Konzern Google verhandelt offenbar über den Kauf des populären Kurznachrichten-Dienstes Twitter. Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss, berichtet das amerikanische Technologie-Blog TechCrunch unter Berufung auf zwei voneinander unabhängige Quellen. Eine dritte Quelle hat zumindest Gespräche bestätigt. Demnach seien die Verhandlungen noch in einer frühen Phase, zudem sei auch eine Kooperation der Unternehmen beim Aufbau einer Echtzeitsuchmaschine möglich. Ein Google-Sprecher sagte auf Anfrage, das Unternehmen kommentiere Spekulationen und Marktgerüchte grundsätzlich nicht.

Gutes Geschäft

Eine Liaison mit Google würde durchaus sinnvoll sein vor allem für Google, denn der Internet-Riese könnte seine Suche mit Twitter-Feeds ergänzen und so die wachsende Mikro-Blogger-Gemeinde unter seine riesigen Fittiche nehmen. Twitter hat nach Schätzungen derzeit zwischen sechs und zehn Millionen Nutzer. Im vergangenen Jahr wuchs Twitter laut Marktforscher Nielsen um über 1300 Prozent. Für Aufsehen sorgte der Dienst zuletzt unter anderem, als Augenzeugen nach Ereignissen wie dem Flugzeugabsturz auf dem Hudson River oder den Terroranschlägen von Bombay über den Dienst live berichteten. Das im März 2006 gegründete Unternehmen hat bislang kein Geschäftsmodell, konnte aber trotzdem insgesamt rund 50 Millionen Dollar Risikokapital einsammeln.

Über Twitter können Nutzer Kurznachrichten mit 140 Zeichen an einen großen Leserkreis verschicken - daher spricht man von Mikro-Blogging. Die abgesetzten Texte lassen sich über search.twitter.com in Echtzeit durchsuchen. Dadurch ist es möglich, Trends im Internet schnell aufzuspüren. Google indiziert Websites dagegen mit etwas Verzögerung und ist daher nicht ganz so aktuell.

Der Preis ist heiß

Wieviel Google für den Web-2.0-Star hinblättern müsste, ist nicht bekannt. TechCrunch vermutet aber, dass der Preis deutlich über der aktuellen Bewertung von 250 Millionen Dollar liegen würde. 500 Millionen Dollar, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg (vergeblich) für Twitter bot, könnte Google aus der Portokasse bezahlen. Auch ein viel höherer Preis würde sich für den Konzern noch rechnen, denn der Wert von Twitter wird zumindest mittelfristig noch kräftig steigen.

Es wäre übrigens nicht das erste Geschäft zwischen den beiden Unternehmen. Vor einigen Jahren hat Twitter-Mitgründer Evan Williams Blogger.com an Google verkauft.

Quelle: ntv.de

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