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Auf der Suche nach dem Notfallplan Greenpeace entert Bohrinsel

Für die Medien arrangiert - oder wirklich nötig? Greenpeace-Aktivisten entern eine weitere Bohrinsel bei Grönland, um an Notfallpläne zu kommen. Die sollen existieren, bleiben aber unter Verschluss. Der Industrieminister stellt sich auf die Seite des Betreibers.

Aktivisten suchen sich ihren Weg auf die Plattform.

Aktivisten suchen sich ihren Weg auf die Plattform.

(Foto: REUTERS)

Greenpeace-Umweltschützer haben erneut eine Ölbohrinsel vor der Küste Grönlands geentert. 18 Aktivisten wollten auf der Plattform den Notfallplan des schottischen Betreibers Cairn Energy finden, teilte die Organisation auf ihrer britischen Internetseite mit. Das Unternehmen behaupte, gegen eine mögliche Ölpest in der Arktis gewappnet zu sein. Solche Pläne würden aber nicht veröffentlicht.

Die grönländische Polizei nahm die Greenpeace-Aktivisten fest und brachte sie in die Hauptstadt Nuuk, sagte ein Behördensprecher. Die Umweltschutzorganisation setzte damit den Protest gegen die Probebohrungen in den sensiblen Polargewässern fort. Am Donnerstag waren zwei Umweltschützer von der dänischen Marine festgenommen worden, die sich tagelang in einer "Überlebenskapsel" an der Bohrplattform Leiv Eiriksson angekettet hatten.

Ove Karl Berthelsen, Industrieminister im teilautonomen zu Dänemark gehörenden Grönland, hatte die Greenpeace-Aktion als "für die Medien arrangiert" kritisiert. Sein Land habe das volle Recht zur Nutzung der Naturressourcen unter dem eigenen Grund unter Beachtung umwelt- und sicherheitsmäßiger Aspekte. Durch die Klimaerwärmung gelten die vermuteten gigantischen Bodenschätze unter der Polarregion kommerziell als zunehmend interessant.

Quelle: ntv.de, dpa

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