Tiefschlag für Microsoft HP-Minis mit Android
01.04.2009, 15:48 UhrHewlett-Packard will auf seinen Netbooks möglicherweise Googles Betriebssystem Android laufen lassen. Der weltgrößte Computerhersteller bestätigte einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal. Auch andere Netbook-Produzenten liebäugeln mit Microsofts härtestem Konkurrenten.
Verlockende Gewinne
Laut Marktforscher NPD wurden in den drei Monaten von November 2008 bis Januar 2009 rund 90 Prozent aller Netbooks mit Windows XP ausgeliefert. Und für jeden XP-Mini müssen die Hersteller an Microsoft bis zu 15 Dollar (rund 11 Euro) zahlen. Im vergangenen Geschäftsjahr soll der Konzern so rund 60 Prozent seines Gewinns gemacht haben, schreibt das Wall Street Journal.
Android ist ein so genanntes Open-Source-Projekt und wäre somit für HP und andere Netbook-Produzenten kostenlos zu haben. Das würde die schmale Gewinnmarge bei den preisgünstigen Mini-Notebooks deutlich verbreitern. Das Problem mit Android ist allerdings, dass auf der Plattform viele populäre Programme nicht laufen. HP hat deshalb – zumindest offiziell - noch keine endgültige Entscheidung getroffen. "Wir wollen die Fähigkeiten abschätzen, die Android für die Computer- und Kommunikationsindustrie haben könnte, deshalb untersuchen wir es", sagt HPs PC-Vizechef Satjiv Chahi.
Auch Asus geht fremd
Doch der wichtigste Microsoft-Partner ist nicht der einzige Netbook-Hersteller, der fremdgehen möchte. Auch Asus, das weltweit die meisten Netbooks produziert, forscht an einem Android-Rechner. Und Dell, ein weiterer wichtiger Microsoft-Partner, experimentiert ebenfalls mit dem Google-Betriebssystem.
Android wurde ursprünglich von Telekom-Unternehmen, Handyherstellern und Software-Firmen für Smartphones entwickelt. Google hat aber immer betont, dass Android auch für den Einsatz in größeren Geräten wie Netbooks konzipiert wurde. "Wir freuen uns darauf zu sehen, welche Beiträge kommen und wie eine offene Plattform Innovationen vorantreibt", sagt ein Google-Sprecher.
Quelle: ntv.de