Das Internetportal YouTube ist nach Angaben des Betreibers Google seit Montag in China gesperrt. "Wir kennen nicht den Grund für die Blockade und arbeiten daran, unseren Nutzern wieder den Zugang zu ermöglichen", sagte ein Google-Sprecher. Das chinesische Außenministerium und das für das Internet zuständige Technologieministerium wollten die Youtube-Blockade am Mittwoch auf Anfrage nicht bestätigen.

Nicht das erste Mal

Zuvor hatten Regierungsvertreter die Echtheit eines Videos in Frage gestellt, auf dem chinesische Polizisten einen tibetischen Demonstranten im vergangenen Jahr zu Tode prügelten. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua hatte am Dienstag einen anonymen Regierungsvertreter mit den Worten zitiert, Anhänger des Dalai Lama hätten mit der Fälschung eines Videos "Lügen konstruiert", um die internationale Gemeinschaft zu täuschen. Im vergangenen Jahr war YouTube nach der Veröffentlichung eines Videos mit Bildern des Aufstandes in der tibetischen Hauptstadt Lhasa vorübergehend gesperrt worden.

Auch YouTube blockiert

Aber auch YouTube sorgt derzeit für weltweite Verärgerung. Denn nachdem die Lizenzverhandlungen zwischen Google und Warner Music gescheitert sind, muss das Portal alle professionellen Videos des Majorlabels löschen. Doch von der Reinigungsaktion sind nicht nur die Clips von Popstars betroffen: YouTube beseitigt auch private Videos, auf denen User beispielsweise Songs von Warner-Musikern nachsingen.

Wie mit Warner Music streitet sich YouTube in Großbritannien mit einem Rechtevertreter. Weil Google keine höheren Gebühren für die Verbreitung kommerzieller Musik-Videos zahlen möchte, blockiert YouTube die Clips auf seiner britischen Seite.