US-Rapper beklagt Rassismus Airline droht Will.i.am mit Verleumdungsklage
18.11.2019, 19:58 Uhr
Der mehrfache Grammy-Gewinner Will.i.am ist der Frontmann der Black Eyed Peas.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Rapper Will.i.am wirft einer Stewardess vor, ihn wegen seiner Hautfarbe "übermäßig aggressiv" behandelt zu haben. Mit seinem Hashtag "Rassistische Flugbegleiterin" handelt er sich nun jedoch Ärger mit der Airline ein. Qantas droht mit einer Verleumdungsklage.
Nach Rassismusvorwürfen des US-Rappers Will.i.am gegen eine Flugbegleiterin hat die australische Fluggesellschaft Qantas dem Frontmann der Black Eyed Peas mit einer Verleumdungsklage gedroht. Qantas sei bereit, eine Klage gegen Will.i.am zu unterstützen, sagte ein Unternehmenssprecher. Wenn der Rapper seine Vorwürfe nicht zurücknehme und das betroffene Besatzungsmitglied den Fall juristisch weiterverfolgen wolle, stehe Qantas "natürlich" für eine "rechtliche Unterstützung" bereit.
Will.i.am war am Samstag auf einem Flug von Brisbane nach Sydney mit einer Flugbegleiterin aneinandergeraten. Der mehrfache Grammy-Gewinner hatte nach eigenen Angaben während der Sicherheitsunterweisung der Crew Kopfhörer getragen. Die Qantas-Mitarbeiterin habe "übermäßig aggressiv" darauf reagiert, sich ihm gegenüber "mehr als unhöflich" verhalten und die Situation unnötig eskaliert, beschwerte sich der Rapper bei Twitter.
Er selbst habe "schnell und höflich" auf die Anweisungen der Frau reagiert und seinen Laptop weggepackt, berichtete Will.i.am in mehreren Tweets unter dem Hashtag #RacistFlightAttendant (Rassistische Flugbegleiterin). Trotzdem habe die Frau am Ende sogar die Polizei verständigt. Bei der Landung sei er von fünf Polizeibeamten erwartet worden.
"Frust nur an Farbigen ausgelassen"
"Gott sei Dank" hätten andere Fluggäste ausgesagt, dass die Flugbegleiterin "außer Kontrolle" gewesen sei, berichtete Will.i.am, der mit richtigem Namen William Adams heißt. Die Polizei habe ihn "am Ende" gehen lassen. "Ich will nicht glauben, dass sie eine Rassistin ist, aber sie hat ganz klar ihren ganzen Frust nur an Farbigen ausgelassen."
Qantas hatte die Rassismusvorwürfe gegen die Flugbegleiterin bereits am Wochenende strikt zurückgewiesen. Es habe an Bord ein "Missverständnis" gegeben, das Will.i.am selbst "verschärft" habe, sagte ein Sprecher, der sich ausdrücklich hinter die Flugbegleiterin stellte: Der US-Rapper habe lärmunterdrückende Kopfhörer getragen und deshalb die Anweisungen der Crew nicht hören können.
Die Fluggesellschaft kündigte zunächst an, sich noch einmal mit Will.i.am in Verbindung zu setzen, und wünschte ihm "alles Gute" für den Rest seiner Tournee. Die Black Eyed Peas hatten am Samstag in Sydney das letzte Konzert einer Australien-Tournee gegeben. Australien hat sehr strenge Verleumdungsgesetze, Gerichte entscheiden häufig zugunsten der Kläger.
Quelle: ntv.de, lri/AFP