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Mit 8 Millionen Dollar im Minus Amber Heard kann Schadenersatz nicht zahlen

Hoch verschuldet: Amber Heard.

Hoch verschuldet: Amber Heard.

(Foto: IMAGO/MediaPunch)

Amber Heard hat ihren Prozess gegen Johnny Depp verloren. Wegen Verleumdung wird die Schauspielerin nun zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 10,35 Millionen Dollar verurteilt. Die 36-Jährige steckt ziemlich in der Klemme. Denn das Geld hat sie nicht. 

Nach sechs langen Prozesswochen hat Amber Heard am Mittwoch den Prozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp verloren. Die siebenköpfige Jury sah es als erwiesen an, dass Heard Depp verleumdet hat. Sie verurteilten die Schauspielerin auf zehn Millionen US-Dollar Schadensersatz wegen Verleumdung und zusätzlich fünf Millionen Dollar Strafschadensersatz, weil sie die Taten mit "tatsächlicher Böswilligkeit" begangen habe.

Der Hauptunterschied zwischen Schadensersatz und Strafschadensersatz besteht darin, dass Ersterer dem Geschädigten zurückgeben soll, was er verloren hat. Letzterer dient der Bestrafung. Richterin Penney Azcarate reduzierte den Strafschadensersatz später auf 350.000 Dollar, die gesetzliche Obergrenze des Bundesstaates, und die Summe somit auf 10,35 Millionen Dollar. Das Problem dabei ist aber: Über eine so große Summe verfügt die Schauspielerin gar nicht.

Wie hoch das Vermögen der 36-Jährigen zuletzt war, lässt sich nur vermuten. Im Prozess hatte sie bestätigt, für ihre Rolle in "Aquaman" eine Million und für die Fortsetzung zwei Millionen Dollar erhalten zu haben. Außerdem stehen ihr Boni zu, die auf dem Erfolg des zweiten Teils basieren. Bekannt ist auch, dass Depp ihr im Rahmen der Scheidungsvereinbarung sieben Millionen Dollar zahlen musste. Die 36-Jährige hatte versprochen, den gesamten Betrag an die Wohltätigkeitsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) und das Kinderkrankenhaus in Los Angeles zu spenden.

Während des Prozesses gab sie jedoch zu, dass sie diesem Versprechen bislang nicht nachgekommen sei, weil "Johnny mich verklagt hat". Laut "Celebrity Net Worth" kam sie bis vor wenigen Tagen noch auf rund eine Million Dollar. Seit dem Gerichtsurteil ist auf der Webseite von "minus 8 Millionen Dollar" die Rede. "Ich glaube nicht, dass sie zahlen kann", sagte der frühere Bundesstaatsanwalt Neama Rahmani gegenüber "The Daily Beast". "Sie hat die sieben Millionen Dollar (aus der Scheidungsvereinbarung, Anm. der Red.) behalten, weil sie Anwaltskosten zahlen musste", sagte er. Heards Anwältin Elaine Bredehoft bestätigte dem Fernsehsender NBC, dass ihre Mandantin das Geld nicht hat. Auf die explizite Frage, ob Heard zahlen könne, sagte Brederhoft: "Oh nein, absolut nicht." Sie fügte dann hinzu, dass Heard das Urteil anfechten wolle und dafür "einige exzellente Gründe habe".

Das sind Heards Möglichkeiten

Heard hat theoretisch die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Namentlich nicht genannten Quellen zufolge hat sie das auch vor. Allerdings müsste sie dafür eine Kaution in Höhe von 10,35 Millionen Dollar zuzüglich Zinsen hinterlegen, gab die Anwältin Sandra Spurgeon gegenüber dem US-Sender CBS zu bedenken. "Für eine Person, die nicht in der Lage ist, die Strafe zu zahlen und die Kaution zu hinterlegen, gibt es ein echtes Problem, wenn die obsiegende Partei beabsichtigt, das Urteil zu vollstrecken."

Sollte sich die Schauspielerin gegen eine Berufung entscheiden und den Schadenersatz nicht zahlen können, könnte ihr aktuelles und zukünftiges Vermögen laut Spurgeon gepfändet werden. Heards Karriere hat im Zuge des Rechtsstreites jedoch schon einen großen Knick erlebt. Ob sie nun nach ihrer Verurteilung noch mit lukrativen Jobangeboten im Showbusiness rechnen kann, ist fraglich. Sie habe auch die Möglichkeit, Insolvenz anzumelden, wodurch zumindest die zehn Millionen Dollar entfallen würden, so Spurgeon. Für die 350.000 US-Dollar Strafschadensersatz müsse sie aber dennoch aufkommen.

Übrig bleibe Heard noch, dass Depp sich dazu entscheidet, das Urteil nicht zu vollstrecken und auf den Schadensersatz zu verzichten, sagte Spurgeon. "Er hat die Hebel in der Hand", sagte die Anwältin. Beide Parteien könnten sich demnach auch auf einen niedrigeren Betrag einigen. In seinem Statement, das er nach der Urteilsverkündung absetzte, hatte Depp offen gelassen, ob er beabsichtigt, das Geld einzufordern. Sein Ziel sei gewesen, "die Wahrheit aufzudecken, unabhängig vom Ausgang". Er fügte hinzu: "Ich bin beruhigt, weil ich weiß, dass ich das endlich geschafft habe."

Quelle: ntv.de, lpe

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