Wird Prozess neu aufgerollt? Amber Heard legt wohl Berufung ein
03.06.2022, 12:02 Uhr Artikel anhören
Schauspielerin Amber Heard muss sich gegen Ex-Mann Johnny Depp geschlagen geben.
(Foto: Evelyn Hockstein/Pool Reuters/AP)
Amber Heard erleidet vor Gericht eine große Schlappe. Aus Sicht der Geschworenen hat sich die Schauspielerin der Verleumdung von Johnny Depp strafbar gemacht. Gegen dieses Urteil kann sie nun in Berufung gehen. Und das hat die 36-Jährige angeblich auch vor.
Rund sechs Wochen lang hat er gedauert, der erbitterte Gerichtsstreit zwischen dem Ex-Ehepaar Amber Heard und Johnny Depp. Am Mittwoch dann das Urteil: Heard, so die Jury einstimmig, habe sich der Verleumdung von Depp schuldig gemacht, eine Entschädigung in Millionenhöhe ist fällig. Doch während Depps Seite schon jubelt und der Schauspieler sein Hollywood-Comeback anpeilt, erwägt Heard diversen US-Medien zufolge, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Direkt nach dem Urteilsspruch hatte sich Heard in den sozialen Medien schockiert über die Entscheidung gezeigt. Ein ganzer "Berg an Beweisen", so Heard, habe nicht ausgereicht, um Depp für schuldig zu befinden. Wenn sie weiterhin an diese für sie klare Beweislage glaubt, so sei eine Berufung eigentlich unumgänglich, heißt es.
Diverse Konsequenzen möglich
Sollte sich Heard zu diesem Schritt entscheiden, so würde das Verfahren zunächst vor einem Berufungsgericht landen, das sich ebenfalls im US-Bundesstaat Virginia befindet. Dort könnten sich diverse Konsequenzen ergeben. Drei zuständige Richter könnten die Strafe gegen Heard reduzieren, so belassen oder gar noch erhöhen. Immerhin hatte Depp seine Ex-Frau eigentlich auf 50 Millionen Dollar verklagt, zugesprochen wurden ihm von den Geschworenen "nur" 15 Millionen Dollar. Die Richterin Penney Azcarate verringerte die Summe später auf rund 10,4 Millionen.
Laut einer Rechtsexpertin könnten Heards Anwälte vor dem Berufungsgericht aber auch argumentieren, dass der Prozess gar nicht erst in Virginia hätte verhandelt werden dürfen. Dann sei es gar im Bereich des Möglichen, dass der Fall im Bundesstaat Kalifornien neu aufgerollt wird, da dort andere Gesetze für Verleumdungsklagen gelten. Das dürfte allerdings sehr unwahrscheinlich sein, nachdem Heards Anwälte bereits zu Beginn des Prozesses mit dieser Strategie abgeblitzt waren.
Quelle: ntv.de, lpe/spot