Unterhaltung

ARD verfilmt NSU-Geschichte Anna Maria Mühe spielt Beate Zschäpe

Die Bildkombo zeigt die Angeklagte Beate Zschäpe (l.) und die Schauspielerin Anna Maria Mühe.

Die Bildkombo zeigt die Angeklagte Beate Zschäpe (l.) und die Schauspielerin Anna Maria Mühe.

(Foto: dpa)

Seit 15 Jahren steht Anna Maria Mühe vor der Kamera. In rund 50 Filmen hat sie bereits mitgespielt. Jetzt übernimmt die Schauspielerin in einem Dreiteiler für die ARD die Rolle der Rechtsextremistin Beate Zschäpe. Die Zuschauer müssen sich aber noch etwas gedulden.

Anna Maria Mühe ist für die ARD in die Rolle der Rechtsextremistin Beate Zschäpe geschlüpft. Nach Angaben der Münchner Programmdirektion haben die Dreharbeiten für einen Dreiteiler mit Mühe in der Hauptrolle über die Terrorzelle NSU bereits begonnen. Die Ausstrahlung ist für 2016 vorgesehen.

Die 29-jährige Anna Maria Mühe stammt aus einer Theaterfamilie. Sie ist die Tochter der Schauspieler Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe, beide sind bereits verstorben. Mühe wurde als 15-Jährige in Berlin entdeckt und gab 2002 ihr Filmdebüt in dem Teenager-Drama "Große Mädchen weinen nicht" an der Seite von Karoline Herfurth. Seitdem spielte sie in über 50 Filmen mit.

Albrecht Schuch (l.) und Sebastian Urzendowsky spielen Mundlos und Böhnhardt

Albrecht Schuch (l.) und Sebastian Urzendowsky spielen Mundlos und Böhnhardt

(Foto: dpa)

Die Rollen der beiden toten Rechtsextremisten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt haben der 29-jährige Albrecht Schuch und sein gleichaltriger Kollege Sebastian Urzendowsky übernommen. Das Buch schrieb Thomas Wendrich. Regie führt Christian Schwochow, der für die ARD unter anderem bereits die Literaturverfilmung "Der Turm" realisierte.

Die NSU-Geschichte wird derzeit auch fürs Kino vorbereitet. Die Constantin Film in München nimmt als Grundlage für den Spielfilm das Buch "Heimatschutz - Der Staat und die Mordserie des NSU" von Stefan Aust und Dirk Laabs. Die Autoren rekonstruierten darin die Jagd nach den Neonazis und geben Einblick in den Kampf des Bundesamts für Verfassungsschutz gegen den rechten Terror.

Verfahren kostet schon mehr 30 Mio. Euro

Seit rund zwei Jahren läuft in München ein Prozess, der die Vorwürfe gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) aufarbeitet. Hauptangeklagte ist Beate Zschäpe. Sie muss sich als Mittäterin an zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verantworten.

Dabei handelt es sich um ein außergewöhnlich umfangreiches Verfahren mit zahlreichen Tatkomplexen und schwerwiegenden Tatvorwürfen. Bislang wurde an mehr als 200 Tagen verhandelt. Das Gericht schätzt die Kosten pro Verhandlungstag auf 150.000 Euro. Das wären bisher insgesamt 30 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen