Corona-Fall im Orga-Team Auch dem ESC droht die Absage
05.03.2020, 13:52 Uhr
Lichtschau 2019 in Tel Aviv - in diesem Jahr könnte es beim ESC dunkel bleiben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Immer mehr Großveranstaltungen fallen der Angst vor dem Coronavirus zum Opfer. Bis zum Eurovision Song Contest in Rotterdam ist es zwar noch gut zwei Monate hin, doch auch er steht möglicherweise vor dem Aus. Ein Mitarbeiter der Europäischen Rundfunkunion wurde positiv getestet.
Deutschlands Kandidat beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) steht fest. Doch womöglich kommt Ben Dolic gar nicht dazu, seinen Song "Violent Thing" in Rotterdam vorzutragen. Auch der ESC bleibt nicht von der Gefahr verschont, wegen der Coronavirus-Epidemie ins Wasser zu fallen. Ein konkreter Fall einer Infektion schürt nun die Spekulationen.
So wurde bei einem Mitarbeiter der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den Contest veranstaltet, der Erreger eindeutig nachgewiesen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir können bestätigen, dass ein Mitarbeiter der EBU nach der Rückkehr aus Norditalien Anfang letzter Woche positiv auf Covid-19 getestet wurde", zitiert das RND einen Sprecher der Organisation mit Sitz in Genf, in der viele Rundfunkanstalten zusammengeschlossen sind.
EBU-Mitarbeiter, die mit der infizierten Person in engem Kontakt gestanden hätten, befänden sich in Quarantäne, heißt es weiter. Eine Schließung der gesamten EBU-Zentrale sei zwar nicht veranlasst worden. Viele Mitarbeiter würden jedoch erst einmal nur von zu Hause aus arbeiten. Inwiefern der infizierte Mitarbeiter auch unmittelbar mit den Vorbereitungen des ESC betraut war, ist unklar.
"Mehrere mögliche Szenarien"
"Wir beobachten die Entwicklung sehr genau", hatte es seitens der EBU bereits in den vergangenen Tagen mit Blick auf die Zunahme der Coronavirus-Erkrankungen geheißen. "Wir haben im Blick, was in ganz Europa passiert, und prüfen mehrere mögliche Szenarien", lautete die weitere Einschätzung. Für eine Entscheidung sei es jedoch noch zu früh.
Dass nun konkret ein EBU-Mitarbeiter erkrankt ist, könnte eine ESC-Absage jedoch noch wahrscheinlicher machen. In diversen Foren wird bereits diskutiert, ob das Event womöglich auch als reines Online-Video-Format über die Bühne gehen könnte.
Zum ESC in Rotterdam, der nach zwei Halbfinals am 12. und 14. Mai mit dem großen Finale am 16. Mai zu Ende gehen soll, werden insgesamt rund 65.000 Menschen aus ganz Europa erwartet. Allein die drei TV-Live-Shows in der Rotterdamer "Ahoy Arena" werden jeweils 12.000 Zuschauer besuchen - insgesamt also um die 36.000.
Quelle: ntv.de, vpr