TV-Moderator mit Skandalen Billy Bush - der Mann, der mit Trump lästerte
11.10.2016, 17:23 Uhr
Billy Bush ist vorerst arbeitslos nach dem Skandal um das Video mit Donald Trump.
(Foto: REUTERS)
Schon der Nachname ist eine Ansage in den USA: Billy Bush ist Mitglied einer der bekanntesten Familiendynastien des Landes. Seit Neuestem kennt man ihn aber auch als jenen TV-Moderator, der mit Donald Trump zusammen Frauen diskriminiert.
Im Zusammenhang mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf sorgt Billy Bush derzeit für Schlagzeilen. Er ist zwar kein Politiker, entstammt aber der Familiendynastie der Bushs. Davon abgesehen ist wenig über den 44-Jährigen bekannt.
Er ist nicht nur der Cousin des ehemaligen Präsidentschaftsbewerbers Jeb Bush, der auch Gouverneur des US-Bundesstaats Florida war, sowie des Ex-US-Präsidenten George W. Bush, sondern auch ein TV-Moderator und Anchorman. Zudem ist sein Onkel der ehemalige US-Präsident George H. Bush. Vor allem ist er aber seit einigen Tagen als jener Mann bekannt, der sich im Jahr 2005 gemeinsam mit Donald Trump im Rahmen der Sendung "Access Hollywood" abfällig über Frauen ausließ und über dessen Äußerungen nur lachte.
Trump tat die Unterhaltung als Plauderei in einer Umkleidekabine ab. Die Konsequenzen bekam er jedoch direkt zu spüren: Republikaner entzogen ihm die Unterstützung, in Umfragen baute seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton ihren Vorsprung aus.
Bush kosteten seine sexistischen Äußerungen sogar vorerst den Job. Der Sender NBC suspendierte den Moderator der "Today"-Show, obwohl sich dieser zuvor für seine Wortwahl entschuldigt hatte. Einen Tag später zeigte sich Bush in Jogginghosen und Flip Flops sichtlich angeschlagen mit seiner Tochter in Kalifornien.
Rüge für Lochte
Nach der Veröffentlichung der Videoaufnahmen soll Bush geweint und gesagt haben, dass seine Karriere vorbei sei, berichtet "Dailymail". Dabei war das Skandalgespräch nicht sein erster Fehltritt als Journalist. Im Sommer war er für "Today" als Korrespondent bei den Olympischen Spielen in Rio des Janeiro und stand anschließend in der Kritik.
Als einer der wenigen bekam der ehemalige Gesellschaftsreporter die Gelegenheit, ein Interview mit US-Schwimmstar Ryan Lochte nach dessen fingiertem Überfall zu führen. Doch statt ihm kritische Fragen zu dieser Lüge zu stellen, verteidigte er den Schwimmer und sprach von einem "Dirty Harry"-Moment. Dafür wurde er sogar von seinem eigenen Kollegen live im Fernsehen kritisiert. Eine Entschuldigung gab es nicht.
Schon damals löschte der Journalist seinen Twitter-Account, um den Hasskommentaren ein Ende zu setzen. Billy Bush ist Vater von drei Töchtern - umso mehr schockieren seine Aussagen über Frauen im Gespräch mit Trump. Zudem hat Bush bereits mehrfach die Wahl zur "Miss America" und "Miss Universe" moderiert, mit denen auch Trump in Verbindung steht.
Quelle: ntv.de, lsc