Jäger "Untermenschen" genannt Brigitte Bardot muss Geldstrafe zahlen
29.06.2021, 20:35 Uhr
Zeigte sich früher gern vor der Kamera, aber ließ sich heute vor Gericht nicht blicken: Brigitte Bardot (Archivbild).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Tierschützerin Brigitte Bardot wettert gegen Jäger, bezeichnet sie als "Untermenschen" - Nazi-Jargon, für den die Film-Ikone jetzt zahlen muss. Doch Urteil und Summe dürften die Ex-Schauspielerin wenig beeindrucken. Die Klage dürfte ihr vielmehr geholfen haben.
Weil die frühere französische Filmschauspielerin Brigitte Bardot Jäger im Nazi-Jargon als "Untermenschen" beschimpfte, ist sie zu einer Geldstrafe von insgesamt 7000 Euro verurteilt worden. Ein Gericht im nordfranzösischen Arras sprach die 86-Jährige der Beleidigung schuldig. Der französische Jagdverband hatte das ehemalige Sex-Symbol verklagt und äußerte sich "sehr zufrieden" über das Urteil.
Die Ex-Schauspielerin muss zudem ein 2019 veröffentlichtes Traktat von der Webseite ihrer Tierschutzstiftung entfernen, in dem sie Jäger als "niederträchtig feige Untermenschen" und "Terroristen der Tierwelt" bezeichnet. Den französischen Jagdverbandschef Willy Schraen nannte sie ein "krasses Beispiel" dafür.
Der Jagdverband erhielt deswegen nach eigenen Angaben Morddrohungen. Neben der eigentlichen Buße von 5000 Euro muss Bardot 1000 Euro Entschädigung an Jagdverbandschef Schraen zahlen sowie 1000 Euro Gerichtskosten übernehmen. Dem Prozess blieb sie fern, der ihr vor allem auch Aufmerksamkeit für ihre Tierschutzstiftung beschert haben dürfte.
Bardot wird politisch im Rechtsaußen-Lager verortet. Im Jahr 2012 hatte sie die Rechtspopulistin Marine Le Pen im Präsidentschaftswahlkampf unterstützt. Bardots Ehemann Bernard d'Ormale war lange Ratgeber der rechtsextremen Partei Front National.
Quelle: ntv.de, joh/AFP