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Auslands-Oscar für "Roma" Deutsche Oscar-Hoffnungen werden enttäuscht

"Werk ohne Autor" handelt von einem Maler in der Nachkriegszeit.

"Werk ohne Autor" handelt von einem Maler in der Nachkriegszeit.

(Foto: dpa)

Für Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hätte es der zweite Oscar seiner Karriere werden können. Doch am Ende schnappt das mexikanische Netflix-Drama "Roma" dem deutschen Beitrag "Werk ohne Autor" den Auslands-Oscar weg.

Die Oscar-Hoffnungen der deutschen Filmbranche sind enttäuscht worden. In vier Kategorien waren Filmschaffende oder Produktionen aus Deutschland nominiert, gingen aber jeweils leer aus. Das Künstlerdrama "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck hatte sogar zwei Chancen: In der Kategorie "nicht-englischsprachiger Film" und für den Kameramann Caleb Deschanel.

Beide Auszeichnungen gingen an den Film "Roma" des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón, der mit insgesamt zehn Nominierungen zu den Top-Favoriten des Abends zählte. Der Film erzählt von einer Familie im Mexiko der 70er Jahre und ist eine Hommage an die Kindermädchen aus Cuaróns Vergangenheit. Es ist der erste Auslands-Oscar für Mexiko.

Für den 45-jährigen Henckel von Donnersmarck war es bereits die zweite Oscar-Chance seiner Karriere: Bereits 2007 hatte er mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar geholt. "Werk ohne Autor" erzählt von einem Künstler, der während der NS-Zeit aufwächst, in der DDR erste Erfolge feiert, dann aber nach Westdeutschland geht und dort einen Neuanfang wagt. In der Hauptrolle als Maler ist Tom Schilling zu sehen. Paula Beer spielt seine Ehefrau, Sebastian Koch den Schwiegervater.

Bei den Golden Globes Anfang dieses Jahres war das Drama zwar ebenfalls als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert, ging dann aber auch dort leer aus - stattdessen gewann damals ebenfalls der mexikanische Film "Roma" von Oscar-Preisträger Cuarón ("Gravity").

Kein Preis für Doku über Islamisten

In der Kategorie "beste Dokumentation" war die deutsch-syrisch-libanesische Produktion "Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats" nominiert gewesen. Der in Berlin lebende syrische Regisseur Talal Derki hatte für seine Doku eigenen Angaben zufolge viele Monate bei einer Familie in Syrien gelebt, deren Vater ein radikaler Islamist ist. Den Doku-Oscar gewann dann aber der Film "Free Solo" von Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi über einen waghalsigen Freikletterer.

Außerdem hatte die Make-up-Artistin Pamela Goldammer für ihre Arbeit in dem Fantasyfilm "Border" auf einen Oscar gehofft; doch der Preis für das beste Make-up ging an "Vice: Der zweite Mann", ein Film über den ehemaligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa

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