Missbrauchsvorwürfe von Tochter Drew Barrymore bereut Film mit Woody Allen
18.05.2021, 12:30 Uhr
"Es gab keine bessere Visitenkarte für die Karriere, als mit Woody Allen zu arbeiten", sagt Barrymore rückblickend.
(Foto: imago images/Everett Collection)
1996 spielt Drew Barrymore in Woody Allens Film "Alle sagen: I love you" mit. Mittlerweile jedoch bereut sie die Zusammenarbeit mit dem Regisseur, gegen den seit 1992 Missbrauchsvorwürfe im Raum stehen. Seine Adoptivtochter dankt ihr für den Sinneswandel.
Drew Barrymore hat in ihrer Talkshow "The Drew Barrymore Show" über ihre Arbeit mit Regisseur Woody Allen gesprochen. 1996 habe sie mit ihm den Film "Alle sagen: I love you" gedreht, erzählt sie im Gespräch mit Dylan Farrow, Allens Adoptivtochter. Die 35-Jährige wirft dem Regisseur vor, sie 1992 im Kindesalter missbraucht und sexuell belästigt zu haben.
"Es gab keine bessere Visitenkarte für die Karriere, als mit Woody Allen zu arbeiten", sagt Barrymore rückblickend. Sie habe jedoch ihre Perspektive gewechselt, als sie Kinder bekam. "Das hat mich verändert, weil mir klar wurde, dass ich eine von denen war, die im Grunde genommen dazu verleitet wurden, nicht über das hinauszuschauen, was man mir erzählte."
Woody Allen bestreitet die Vorwürfe
Barrymore sagt, sie "sehe, was in der Branche passiert", und bezieht sich damit auf die "#MeToo"-Bewegung. "Das liegt daran, weil du diese mutige Entscheidung getroffen hast", wendet sie sich direkt an Farrow. "Danke dafür." Farrow kämpft daraufhin mit den Tränen. Barrymores Worte hätten für sie eine große Bedeutung. "Ich finde es einfach unglaublich mutig und großzügig, dass du mir sagst, dass meine Geschichte und das, was ich durchgemacht habe, für dich wichtig genug waren, um das zu überdenken", sagt sie.
Die Missbrauchsvorwürfe gegen Woody Allen bekamen durch die HBO-Dokumentation "Allen v. Farrow" im Februar dieses Jahres neuen Aufwind. Darin erneuert Dylan Farrow die Anschuldigungen gegen ihren Adoptivvater. Woody Allen bestreitet die Vorwürfe vehement. Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist bislang noch nicht erfolgt, da die Behörden keine ausreichenden Beweise für sexuelle Übergriffe feststellen konnten.
Quelle: ntv.de, lri/spot