Unterhaltung

Dschungelcamp - Tag 2 Null Sterne! Sam Dylan verliert komplett die Kontrolle

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Sam Dylan nervt mit seiner affektierten Art die Dschungel-Community, Yeliz wärmt wieder ihre Kindsvater-Story auf und "Amore" träumt von einem Job bei Aldi. Ist das Gefühlschaos im Camp getaktet? Alles über die mediale Gruppentherapie des zweiten Tages.

"Papa muss er sich erstmal erarbeiten", sagt Yeliz, die anscheinend ein Abo auf Storys über ihren Ex hat. Denn direkt, nachdem sie diesen Satz gesagt hat, stöhnt gefühlt das halbe Netz, das die Geschichten über Jimi Blue Ochsenknecht, den Vater der gemeinsamen Tochter, wohl bereits zur Genüge kennt. Inzwischen, so erzählt die 31-Jährige, habe er sich aber gemeldet und wolle wohl auch wieder Verantwortung übernehmen.

Zu gern hätte die "Reality-Legende" ein weiteres Kind, aber bitte nur über "eine Leihmutter. (...) Das machen ja alle Stars". Sie selbst habe bei ihrer Schwangerschaft nämlich sehr gelitten. Dass Leihmutterschaft zur Ausbeutung führen kann, wenn Frauen in finanzieller Notlage ihre Körper vermieten müssen, ohne eine echte Wahlfreiheit zu haben, erwähnt Yeliz nicht. Bei ihr klingt der Wunsch nach einem zweiten Kind durch eine Leihmutter wie etwas, das man easy-peasy im Onlineversandhandel bestellen kann.

Herzergreifend jedoch wird es, als sie über die jahrelange Abwesenheit des eigenen Vaters spricht. Dies sei auch der Grund, warum sie ihren Geburtstag nicht mag, denn an diesen Tagen habe sie immer traurig und alleine auf der Treppe gesessen. Zum Glück aber habe ihre Mutter "nie schlecht über den Vater gesprochen", der die Familie verließ, als sie gerade einmal drei Jahre alt gewesen sei. Intime Einblicke, dschungeltypisch und theatralisch dargeboten, aber dennoch - bis auf die Leihmutterschaft - berührend.

Sam Dylan und die lauernden Ratten

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(Foto: RTL)

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" läuft ab 24. Januar bis zum Finale am 9. Februar täglich um 20.15 Uhr bei RTL. Alle Folgen, vorherige Staffeln und Infos zur Show gibt es zudem natürlich auf RTL+.

Ansonsten hat unser "Löwe" Maurice an Tag 2 sehr viel Pech beim Denken, und der australische Busch verwandelt sich in eine meteorologische Apokalypse. Panisch rennen unsere Camper ins Dschungeltelefon. Blitz, Donner, Starkregen. Oder wie der begossene Pudel Sam über die Frechheit, dass es einfach regnet, sagt: "Sorry Leute, das geht gar nicht!"

Der Höhepunkt (oder Tiefpunkt, je nach Perspektive) des zweiten Tages aber ist die erste Dschungelprüfung der Diva Dylan - ein epischer Kampf gegen einen "15 Meter hohen", gemeingefährlichen Vulkan, durch den er für die Jagd nach den Sternen krabbeln muss. "Hier ist alles voller Schlangen", scherzt Moderator Köppen noch, während Sam mit einem affektierten Mix aus Panik und lächerlichem Gekreische versucht, sich unter Tage zurechtzufinden.

Vier Sterne schafft er - bevor auf ihn eine "Ratte und fünf Meter lange Schlangen lauern" und eine "Beklemmung" ihn schließlich dazu bringt, den berühmtem Satz "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" zu brüllen. Am Ende gibt es null Sterne und viel Drama. Sonja Zietlows Blick, als der angeblich fast 40-Jährige über "die schlimmste Prüfung" emotional eskaliert: pures Gold.

Seelenstriptease, hochdramatisch aufbereitet

Und als wäre der Tag nicht schon schräg genug, erklärt Alessia im "Jobcenter" des Dschungels ihre Zukunftspläne. Sie würde gern bei Aldi arbeiten. "An der Kasse sitzen und so, Regale einräumen, regelmäßig Geld verdienen." Sichtlich beeindruckt über so viel Realität lauscht Jörg Dahlmann den Job-Träumen von "Amore": "Bewerbung habe ich auch schon geschrieben, aber da haben Dokumente gefehlt." Ihren Traumberuf, so erklärt sie ihrem wissbegierigen Gesprächspartner, "nennt man Verkäuferin". Ach so, ja, na klar!

Dazwischen immer wieder der reine Seelenstriptease, hochdramatisch aufbereitet. Die eine drogensüchtig, die andere "in der Schwangerschaft dick", und die Eltern von Nina Bott, so berichtet sie unter Tränen: "alle beide Alkoholiker". Innerhalb von 48 Stunden wildfremden Menschen vor laufender Kamera die tiefsten Abgründe der eigenen Biografie auszubreiten - warum auch nicht?

Eine Story aufwühlender als die andere! Das alles hat irgendwie so einen bitteren Beigeschmack, wenn sich die Kandidaten gefühlt wie wandelnde PR-Strategien durch den Dschungel bewegen und dabei fein säuberlich getaktete Themenpakete permanent aus dem emotionalen Zauberkasten ziehen. Heute ein bisschen Kindheitstrauma, morgen der Ex-Partner, übermorgen der Zusammenbruch - fertig ist der Reality-Content. Aber in einem solchen Ausmaß schon an Tag 2?

Anna-Carina spricht über Betrug, Lilly über Rauswurf

Da wünscht man sich fast die Zeiten zurück, als Menschen noch in den Dschungel gingen, ohne vorab ihren persönlichen Drama-Kalender mit dem Management zu planen - oder gab’s damals wirklich weniger Inszenierung, weil Social Media noch nicht den Takt vorgab?

So viel Gekeife, so viele Tränen wegen "einer Spinne" und zu viel Gruppentherapie auf einmal! Glaubhaft wird es nur, als Anna-Carina unter Tränen von der Trennung von Stefan Mross und den medialen Nachwirkungen erzählt. So habe ihr Ex-Mann sie mit ihrer "allerbesten Freundin" betrogen. Ehrlich und authentisch wirken auch die Erzählungen von Lilly über Boris Becker, der sie einst auf die Straße gesetzt haben soll.

Was bleibt vom zweiten Tag? Ein Camp voller Stars, die einander im Dauermodus wie bei einer Therapiestunde ihre Seelen offenbaren und emotional Karussell fahren. Am Ende stellt sich die große Frage: Wenn es schon am zweiten Tag so abgeht - wie soll das erst in Woche zwei werden? Der Löwe jedenfalls hadert schon mit sich, das "härteste Format" wegen seines Schlafmangels abzubrechen. Zur Dschungelprüfung muss erneut zurecht - Sam alias "Zwenn".

Quelle: ntv.de

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