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Maria Riva wurde 100 Jahre alt Einziges Kind von Leinwandstar Marlene Dietrich ist tot

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Maria Riva wäre im Dezember 101 Jahre alt geworden.

Maria Riva wäre im Dezember 101 Jahre alt geworden.

(Foto: IMAGO/Christian Thiel)

Im Schatten ihrer Mutter Marlene Dietrich wächst Maria Riva in den USA auf. Trotz Filmrollen und Emmy-Nominierungen gibt sie die Schauspielerei auf. Sie sei doch sowieso nur eine "Marlene Dietrich für Arme" gewesen, sagt sie einmal. Nun ist Riva kurz vor ihrem 101. Geburtstag gestorben.

Maria Riva ist tot. Das einzige Kind von Weltstar Marlene Dietrich starb im Alter von 100 Jahren im US-Bundesstaat New Mexico, wie ihr Sohn Peter Riva bestätigte.

"Wir alle werden Marias Intelligenz, ihren Rat und ihr tiefes menschliches Verständnis vermissen", hieß es in einer Mitteilung von ihm. "Sie war immer die eine Person, bei der wir uns alle darauf verlassen konnten, dass sie da war - immer bereit mit Essen, Wärme, Rat und Liebe."

Riva war vor einiger Zeit aus Los Angeles zu ihrem Sohn nach New Mexico gezogen. Im Dezember wäre sie 101 Jahre alt geworden. Den 100. Geburtstag habe die Familie im vergangenen Jahr "eher ruhig" angehen wollen, hatte Sohn David Riva damals gesagt.

Geboren wurde Maria Riva am 13. Dezember 1924 als Maria Elisabeth Sieber in Berlin - anderthalb Jahre nach der Hochzeit von Dietrich (1901-1992) mit dem Regieassistenten Rudolf Sieber (1897-1976). Dass sie als Kind einer Filmikone aufwachsen würde, war da noch nicht klar. Dietrich wurde erst 1929 mit dem Film "Der blaue Engel" auf einen Schlag berühmt - und dann schnell zum Star auf der ganzen Welt.

"Hatte eigentlich nie eine Mutter"

Riva wuchs größtenteils in den USA als Einzelkind in einer Erwachsenenwelt auf. "Ich hatte eigentlich nie eine Mutter", sagte sie 1992 in Berlin, als sie dort wenige Monate nach Dietrichs Tod ihr Buch "Meine Mutter Marlene" vorstellte. "Ich wollte das Bild von der Göttin Marlene ein wenig ins rechte Licht rücken, also habe ich einfach die Wahrheit geschrieben", sagte sie damals. Sogar ihre Unterschrift sei damals gewesen: "Maria, die Tochter von Marlene Dietrich".

"Ich durfte nicht zur Schule, ich hatte keine Freundinnen, durfte auf keine Party." Ständig wollte Marlene ihre kleine Tochter bei sich haben, das Bild der liebenden Mutter aufpolieren. "Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Hand meiner Mutter zu nehmen, mit ihr zu schmusen." Die harsche Kritik an Dietrich in ihrem Buch habe seine Mutter später bereut, sagte Sohn David Riva. Sie habe ihre Mutter wirklich bewundert und großen Respekt vor ihrem Talent und ihrer Disziplin gehabt.

"Das Kind einer vergänglichen Kreatur"

Maria Riva nahm Schauspielunterricht und spielte bereits als Kind kleine Rollen, etwa an der Seite ihrer Mutter in dem Historienfilm "Die scharlachrote Kaiserin". Später bekam sie auch größere Rollen, bekam Emmy-Nominierungen, stellte die Schauspielerei dann aber wieder ein. Sie sei doch sowieso nur eine "Marlene Dietrich für Arme" gewesen und habe keine großen Ambitionen in der Branche, sagte Riva.

Anstelle dessen kümmerte sich viel um ihre Mutter - die von ihrer Familie "Massy" genannt wurde, weil Enkel Michael als Kleinkind den Namen Marlene nicht richtig aussprechen konnte. 1947 heiratete Maria Riva den Bühnenbildner William Riva und bekam vier Söhne, der Älteste starb 2012. William Riva war bereits 1999 gestorben.

"Was falsch war, war falsch, was richtig war, war richtig, was großartig war, war großartig und was brillant war, war brillant", sagte Riva einmal mit Blick auf ihr Leben. "Die Menschen verstehen nicht, wie es möglich ist, das Kind einer vergänglichen Kreatur zu sein, die jenseits der Normalität ist. Es ist sehr schwierig."

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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