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Star der 80er und 90erFilmikone Cary-Hiroyuki Tagawa ist tot

05.12.2025, 17:06 Uhr
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Cary-Hiroyuki Tagawa und Sean Connery in "Die Wiege der Sonne" von 1993. (Foto: picture alliance/United Archives)

Mitte der 80er-Jahre verhilft Regisseur Bernardo Bertolucci ihm zum Durchbruch. Für Schauspieler Cary-Hiroyuki Tagawa beginnt eine beispiellose Karriere an der Schnittstelle von Anspruch und B-Movies und später auch Videospielen. Nun ist er gestorben.

Cary-Hiroyuki Tagawa ist tot. Der US-amerikanische Schauspieler japanischer Abstammung starb am 5. Dezember in Santa Barbara, Kalifornien, an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine Familie bestätigte die Nachricht gegenüber dem Branchenportal "Deadline". Der Schauspieler wurde 75 Jahre alt und war bis zuletzt von seinen Kindern umgeben.

Für Millionen Fans weltweit war Tagawa das Gesicht des Bösen schlechthin: Als finsterer Zauberer Shang Tsung prägte er die "Mortal Kombat"-Reihe. Seit dem ersten Film von Regisseur Paul W.S. Anderson aus dem Jahr 1995 verkörperte er diese Rolle mit einer Intensität, die Kultstatus erreichte. "Es war das perfekte Timing", erinnerte sich Tagawa laut "People"-Magazin später an den Erfolg des Films, der bei einem Budget von rund 20 Millionen Dollar mehr als 100 Millionen Dollar einspielte.

Auch unvergessen ist seine Rolle in "Die Wiege der Sonne" von 1993 an der Seite von Sean Connery und Wesley Snipes, die ein Ermittlerduo spielen. Tagawa indes spielt den Mordverdächtigen Eddie Sakamura, dessen Gesicht per Manipulation in ein Überwachungsvideo eingearbeitet wurde.

Mit Fünf nach North Carolina

Geboren wurde Tagawa am 27. September 1950 in Tokio. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie nach Fort Bragg in North Carolina - sein Vater arbeitete für die amerikanische Armee. Das Aufwachsen als gebürtiger Japaner im Süden der USA während der 1950er-Jahre beschrieb er in einem Interview 2010 als "ziemlich hart". Die Kampfkunst half ihm, seinen Platz zu finden. Schon als Jugendlicher trainierte er Kendo, später studierte er an der University of Southern California traditionelles japanisches Karate. Während er selbst unterrichtete, wurde der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci (1941-2018) auf ihn aufmerksam.

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Tagawa 2018 auf dem Internationalen Filmfestival Moskau. (Foto: picture alliance / Valery Sharifulin/TASS/dpa)

1987, mit 37 Jahren, kam Tagawas Durchbruch: Bertolucci besetzte ihn als Chang in dem Oscar-prämierten Meisterwerk "Der letzte Kaiser". "Es war überwältigend", schwärmte der Schauspieler 2015 im Interview mit dem "AV Club". "Plötzlich mit einem der zehn besten Regisseure der Welt zu arbeiten, dazu noch in China - ich hätte fast gefragt: Wie viel muss ich dafür bezahlen? Es war wie ein Traum, der wahr wurde."

Die Rolle öffnete ihm die Türen zu den großen Hollywood-Produktionen. Mit Regisseuren wie Tim Burton ("Planet der Affen", 2001), Michael Bay ("Pearl Harbor", 2001) und Rob Marshall ("Die Geisha", 2005) drehte er Blockbuster, die oft die Schnittstelle zwischen asiatischer und westlicher Kultur thematisierten. Insgesamt wirkte Tagawa in mehr als 150 Filmen, Serien und Videospielen mit.

Videospielen verlieh er Stimme

Doch es war Shang Tsung, der ihm Unsterblichkeit verlieh. Nach dem ersten "Mortal Kombat"-Film folgten 1997 die Fortsetzung "Mortal Kombat 2 - Annihilation", Gastauftritte in den Serien "Mortal Kombat: Legacy" (2013) und "Mortal Kombat X: Generations" (2015). 2019 lieh er der Figur seine Stimme im Videospiel "Mortal Kombat 11", und noch 2023 wirkte er bei "Mortal Kombat: Onslaught" mit.

Seine letzte große Schauspielrolle übernahm Tagawa 2015 in der Amazon-Serie "The Man in the High Castle". Als Handelsminister Nobusuke Tagomi in einem alternativen Amerika unter japanischer und deutscher Besatzung fand er Parallelen zu seinem eigenen Leben. "Ich identifizierte mich so sehr mit dieser Figur", erklärte er. "In Tokio geboren, kurz nach dem Krieg nach Amerika gekommen - ich verstand das Erbe des Krieges."

Seine letzten Jahre verbrachte Tagawa auf der hawaiianischen Insel Kauai. Er hinterlässt seine Frau Sally, drei Kinder - Calen, Brynne und Cana - sowie zwei Enkelkinder, River und Thea Clayton.

Quelle: ntv.de, mpe/spot

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