Versöhnung nach Wahlkampf-Streit Fler besucht Philipp Amthor im Bundestag
25.01.2025, 14:12 Uhr Artikel anhören
Will nun zum ersten Mal seine Stimme bei einer Wahl abgeben: Der Berliner Rapper Fler.
(Foto: IMAGO/Olaf Wagner)
Mit einem Wahlwerbespot zieht die CDU den Ärger von Rapper Fler auf sich: Der Musiker ist in dem Video zu sehen - ohne sein Einverständnis. Zur Versöhnung lädt Politiker Philipp Amthor ihn in den Bundestag ein. Offenbar mit Erfolg: Am Ende scheint der Musiker sogar vom Gang zur Wahlurne überzeugt.
Der Berliner Rapper Fler hat CDU-Politiker Philipp Amthor im Bundestag besucht. "Mit Bomberjacke im Bundestag. Keine Ahnung, wie die so einen wie mich hier reingelassen haben", schrieb Fler danach unter anderem auf Instagram. "Danke für die Einladung und die Gastfreundschaft!! Habe wirklich eine Menge gelernt!"
"Wir, die Jungs von der Straße, hatten nie das Gefühl, dass die Politik einen sieht, dass die Politiker unsere Welt auf der Agenda haben", zitierte ihn die Zeitung "Bild", die den Hip-Hop-Musiker bei seinem Besuch begleitete. "Jetzt gehe ich im Februar sogar wählen. Welcher Partei ich meine Stimme gebe, weiß ich zwar bisher nicht. Aber ich bin dabei." Eigenen Angaben zufolge hatte der Rapper zuvor noch nie gewählt.
Amthor hatte den 42-Jährigen in den Bundestag eingeladen, nachdem es Missstimmung wegen eines Wahlvideos gegeben hatte. In einem aktuellen Video zum CDU-Wahlkampf werden Ausschnitte aus einem alten Interview von Fler verwendet. Das Video ist weiter online abrufbar. Fler wurde nach eigenen Angaben vorher nicht informiert oder um Zustimmung gebeten. Laut "Bild" war der wegen Körperverletzungsdelikten mehrfach vorbestrafte Rapper daraufhin "stinksauer". Das Treffen von Politiker und Rapper bezeichnete die Zeitung daher als "Friedensgipfel".
Versöhnung mit Fler
Dem Bericht zufolge bekam der Rapper nach einem Gespräch mit Amthor eine persönliche Bundestagsführung. "Ich bin kein großer Rap-Experte, aber die Musik von Fler ist mir nicht ganz unbekannt. In meiner Schulzeit hat sich ein Klassenkamerad eine Fler-CD zum Geburtstag gewünscht", zitierte die Zeitung den Christdemokraten.
Für die ungefragte Verwendung des Interview-Ausschnitts entschuldigte sich Amthor laut "Bild"-Zeitung bei Fler. Allerdings sei es weniger um den Rapper als Protagonisten als um den Meme-Charakter des Ausschnitts gegangen. "Die Rechtslage ist da nicht eindeutig. Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung, weil ich oft in Memes vorkomme. Solange es nicht unter der Gürtellinie ist, ist es für mich okay - und so war es ja auch in unserem Fall", wird Amthor zitiert.
Quelle: ntv.de, spl/dpa