"Am meisten meine eigene" Friedrich Merz erklärt seine Liebe zu Frauen
17.12.2024, 13:32 Uhr Artikel anhören
Ja, auch er hat Gefühle: Friedrich Merz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Will er wirklich der nächste Bundeskanzler werden, muss Friedrich Merz insbesondere bei einer Gruppe noch Überzeugungsarbeit leisten: Frauen. Schließlich lastet ihm der Ruf an, nicht gerade ein Frauenversteher zu sein. Nun versucht er dies geradezurücken. Wo? In der "Bunten" natürlich.
Mit wem sprechen Politiker am liebsten, wenn es darum geht, sich auch mal ganz menschlich, nahbar und natürlich zu geben? Natürlich nicht mit dem "Spiegel", der "New York Times" oder ntv. Sie wenden sich stattdessen vertrauensvoll an die "Bunte".
Ex-Kanzler Gerhard Schröder etwa hat die Beziehung mit seiner fünften Ehefrau Kim So-yeon bereits in den schillerndsten Farben in dem Magazin zelebriert. FDP-Chef Christian Lindner sprach mit "Bunte" soeben erst über sein bevorstehendes Babyglück und die Elternzeit, von der er glaubt, dass er für sie zu beschäftigt sein werde. Und nun öffnet auch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz gegenüber der Zeitschrift mit den fünf großen Buchstaben sein Herz. Ein Vorabbericht des am Mittwoch erscheinenden Magazins verrät bereits eines der Themen, um die es im Gespräch mit dem Sauerländer geht: Frauen.
Das passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Denn während "Bunte" das Image anlastet, beim Arzt oder dem Friseur vor allem einem weiblichen Publikum die Wartezeit zu versüßen, kämpft Merz mit seinem Ruf, insbesondere bei den Frauen im Wahlvolk einen schweren Stand zu haben. So gesehen, eine Win-win-Situation für den 69-Jährigen. Im Interview mit "Bunte" kann er endlich mal mit den Vorbehalten gegen ihn aufräumen, und das auch noch zielgerichtet bei genau denen, die es zu überzeugen gilt.
"Du bist ja völlig anders"
Prompt wird Merz also gefragt, weshalb er sich denn so schwertue, bei Frauen politisch zu punkten. An ihm liegt es seiner Ansicht nach wohl eher nicht, wie sich aus seiner Antwort herauslesen lässt: "Ich denke, dass eine jahrelange Erzählung über mich noch immer Wirkung entfaltet. Auch mein Verhältnis zu Angela Merkel wurde immer als eine Auseinandersetzung Mann gegen Frau gedeutet, was es aber nie war."
Dass er nicht gerade als Frauenversteher durchgehe, will Merz nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Er wolle die Vorurteile korrigieren, erklärt er. "Und alle, die mich kennen, sagen sowieso: Du bist ja völlig anders", ist er sich sicher. Wirklich alle? Wir fragen mal lieber nicht Olaf Scholz, sonst entfährt dem nach seiner "Fritze"-Entgleisung womöglich noch Schlimmeres.
Bester Beleg dafür, dass Merz durchaus ein Händchen für das weibliche Geschlecht hat, ist natürlich seine Ehe. Sage und schreibe 43 Jahre sind er und seine Charlotte schon verheiratet, die als Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg selbst mit beiden Beinen mitten im Leben steht. Da kann er ja wohl mit Blick auf Frauen nicht alles falsch gemacht haben.
"Liebe auf den ersten Blick"
"Wir gehen respektvoll miteinander um und treffen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam", betont Merz dementsprechend. "Und ich habe meine Frau immer ermutigt, ihren Beruf weiter auszuüben. Für mich eine Selbstverständlichkeit", beteuert er zugleich.
Dann aber mal Butter bei die Fische: "Lieben Sie die Frauen, Herr Merz?", fragt "Bunte" knallhart und direkt den möglichen Kanzler in spe. Zu einem beherzten "Jaaa!" lässt sich Merz an dieser Stelle aber dann doch nicht hinreißen. Lieber antwortet er im diplomatischen Politiker-Sprech: "Am meisten meine eigene!"
Sollten einige Wählerinnen auch jetzt noch nicht vollends von der Merz-Kompetenz für ihre Belange überzeugt sein, können sie ja auch noch einmal in der "Bild"-Zeitung nachschlagen. Dem Blatt mit den vier großen Buchstaben gab nämlich wiederum schon im April Charlotte Merz ein Interview.
Darin sprach die 63-Jährige etwa von der "Liebe auf den ersten Blick", die sie und ihr Friedrich seinerzeit auf einer Uni-Party erlebt hätten, und davon, dass sie ihren Gatten natürlich "sofort" noch einmal heiraten würde. Und sie versicherte, dass ihr Mann durchaus ein mitfühlender Mensch sei. "Er zeigt seine Gefühle vielleicht nicht immer - aber das tue ich in meinem Beruf ja auch nicht, wenn ich am Richtertisch sitze. Das liegt in unserer Generation auch in der Erziehung begründet", so Charlotte Merz. Jetzt gilt es also nur noch, damit auch generationsübergreifend zu punkten, wenn die Frauen an die Wahlurnen gerufen werden.
Quelle: ntv.de, vpr