
Sprach in dieser Woche offen über ihre dunkelsten Zeiten: Madonna, "Queen of Pop".
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Eine Oscar-Preisträgerin zieht den Schlussstrich unter ihre Ehe, Leinwand- und Laufsteg-Ikonen zeigen in Paris, dass Alter nur eine Zahl ist und eine Pop-Legende spricht erstmals öffentlich über Himmel und Hölle. Diese Promi-Woche war sehr emotional.
Kennen Sie auch diese Pärchen, bei denen man denkt, dass sie füreinander geschaffen sind? Die stets so vertraut wirken und liebevoll miteinander umgehen, dass man sich jedesmal freut, wenn man sie sieht? Es gibt sie doch noch, die große wahre Liebe, denkt man dann. Und gerade deshalb hält man Schlagzeilen über Trennungen im ersten Moment für einen schlechten Scherz. So geschehen in dieser Woche zwischen dem Hollywoodstar Nicole Kidman und dem Musiker Keith Urban.
Alles aus und vorbei bei dem einstigen Vorzeigepaar. Am 30. September hat Kidman in Nashville die Scheidung eingereicht. Trennungsdatum: derselbe Tag. Hinter dieser nüchternen Info steckt das Ende einer 19-jährigen Ehe, die viele für unerschütterlich hielten. Nun liegt ihre Geschichte in Gerichtsakten, mit klar verteilten Tagen, aufgeschlüsselten Feiertagen und der Auflage, ein Elternseminar zu besuchen. Nicole bekommt Muttertag, Keith den Vatertag. 306 Tage mit den Töchtern für sie, 59 für ihn. Liebe als Jahresabrechnung.
Mich macht so etwas schon ein bisschen melancholisch. Denn wenn sogar diese beiden scheitern, die immer wirkten wie das seltene Gegenteil vom Hollywood-Klischee, bleibt einem eigentlich nur der Gedanke: Vielleicht ist die ewige Liebe einfach nur eine schöne Vorstellung. Oder, um es weniger pathetisch zu sagen: Am Ende des roten Teppichs wartet auch nur Papierkram.
Und während in Nashville eine Ehe endet, zeigt die Fashion Week in Paris, dass sich wenigstens eines nicht scheiden lässt: Haltung. Auf der Bühne diesmal nicht nur Nachwuchsmodels, sondern auch Frauen, die wirkliche Vorbilder sind.
Fonda, Mirren, "Scully": Alter ist nur eine Zahl
Wer also glaubt, die Fashion Week sei nur was für 20-Jährige, die mit endlos langen Beinen und makelloser Haut über den Laufsteg schweben, hat Jane Fonda und Helen Mirren nicht bei der "Celebration of Women’s Empowerment-Show" gesehen. Fonda, 87, erschien im goldenen Paillettenkleid. Ihr Auftritt wirkte wie eine Selbstverständlichkeit. Nichts, aber auch gar nichts, erinnerte das Publikum an ihr Alter, das nüchtern in ihrer Biografie steht.
Helen Mirren, inzwischen auch schon 80, eröffnete die Show, sang "Come Together" und beeindruckte in einem silbernen Top. Allein diese beiden Auftritte zeigen, wie wichtig es ist, dass Frauen im Alter nicht unsichtbar werden - gerade in Zeiten von Social Media, wo längst etwas verrutscht ist und sogar Musikerinnen wie die 32 Jahre alte Sarah Engels in hunderten Kommentaren als "Oma" bezeichnet werden.
"Oh Gott! Ist die alt geworden!" oder: "Die sieht ja aus wie 45!" Solche Kommentare werden inzwischen oft geschrieben, um Leute zu beleidigen. Als wäre Altern etwas, wofür man sich schämen muss.
Auch Gillian Anderson, zumindest für mich für immer "Agent Scully", machte den Catwalk unsicher. Sie erschien in einem silbernen Kleid mit Ausschnitt, der großzügiger war als jedes FBI-Aktenregal. Dabei spielte sie mit ihrem Image der kühlen Ermittlerin und zeigte gleichzeitig, dass man selbstverständlich auch jenseits der 50 sexy sein kann. Gemeinsam mit der unglaublichen, 75 Jahre jungen Iris Berben, rockten diese Powerfrauen den Laufsteg. Ihre Botschaft war klar: Alter ist nur eine Zahl.
Lusins feiern: Baby on Board
Vom Laufsteg zum Wickeltisch ist es nur ein kleiner Schritt, zumindest in dieser Kolumne. Denn während Jane Fonda und Co. in Paris das Alter feierten, feiern die Lusins zu Hause etwas ganz anderes: die nächste Runde Familienglück. Das zweite Kind ist unterwegs. Im Frühjahr 2026 soll es soweit sein. Tochter Stella, die im März 2024 geboren wurde, bekommt also bald Gesellschaft. Und mit gerade einmal anderthalb Jahren wird sie schon große Schwester sein.
Doch hinter der süßen Nachricht steckt auch eine ernste Geschichte. Drei Fehlgeburten musste die "Let's-Dance-Maschine" zuvor verkraften und so ist es verständlich, dass diese schweren Erfahrungen auch jetzt die neue Schwangerschaft prägen. Renata selbst spricht davon, wie schwer es ihr gefallen sei, sich früh zu freuen. Wie sie zunächst lieber ganz nüchtern blieb, um nicht noch einmal zu tief zu fallen. Deswegen ist vor allem jetzt die Freude umso größer.
Privat kommt noch eine weitere Veränderung dazu: Die Lusins haben bereits ein Haus in Aussicht, der Umzug steht bevor. Zwischen Kistenpacken, Baby-Ausstattung und Tanzschuhen entsteht also ein ganz neues Kapitel. Beruflich heißt es dagegen: Pause. Für die "Let’s Dance"-Tour 2025 hängt Renata ihre Tanzschuhe an den Nagel – zumindest vorübergehend. An ihrer Stelle springt Marta Arndt ein, übrigens auch eine absolute "Maschine" auf dem Parkett.
Apropos Liebe im Showgeschäft: Kaum jemand hat sie so oft gespürt, verloren und sich gegen Widerstände behauptet wie Madonna. Mit 67 saß sie nun zum ersten Mal überhaupt in einem Podcast. Der britisch-indische Autor und frühere Mönch Jay Shetty durfte die Pop-Ikone interviewen.
Madonna sprach über Spiritualität, Kabbala und die Kunst der Vergebung. "Groll ist Gift", sagt sie sinngemäß. Dass man diesen Satz ausgerechnet von Madonna hört, die jahrzehntelang als personifizierter Groll in Strapsen galt, hat beinahe etwas Poetisches. Sie erzählte auch von ihrer Nahtoderfahrung 2023, als sie vier Tage im Koma lag und Visionen von ihrer Mutter hatte.
Und doch: Man nimmt ihr jedes Wort ab. Madonna hat das Chaos durchschritten und sagt heute: "Ich passe nicht rein. Und Nicht-dazugehören ist das, was dich rettet." Ein Satz, der hängen bleibt, gerade in einer Welt, die permanent nach Anpassung verlangt. Vielleicht ist das die einzige Lektion dieser Woche. Ob Liebe, das Alter oder das Leben allgemein: Am Ende zählt, wie man weitermacht. Bis nächste Woche!
Quelle: ntv.de