Zwei Tage künstliches Koma Heinz Hoenig geht es wieder schlechter
30.05.2024, 15:05 Uhr Artikel anhören
Für seine Familie ist es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nachdem Heinz Hoenig zwei Operationen bereits gut überstanden hat, hat sich sein Zustand nun wieder verschlechtert. Doch nicht nur er gibt nicht auf. Auch seine Frau Annika Kärsten-Hoenig glaubt fest daran, "dass sich alles zum Guten wenden wird".
Mittlerweile liegt Schauspieler Heinz Hoenig seit einem Monat in einem Berliner Krankenhaus. Mit einem Rettungshubschrauber war er am 30. April eingeliefert und am Herzen notoperiert worden. Dem 72-Jährigen wurde ein Stent eingesetzt, mehrere Tage lag er im Koma.
Schnell wurde klar, dass es bei dieser einen Operation nicht bleiben würde. So erfolgte knapp zwei Wochen später ein weiterer Eingriff wegen eines Lochs in der Speiseröhre des Film- und Fernsehstars. Diesen schien Hoenig einigermaßen gut überstanden zu haben - vier Tage später hieß es, er könne inzwischen wieder sprechen. Kurz darauf durfte ihn sogar sein dreijähriger Sohn im Krankenhaus besuchen.
Doch Hoenigs Martyrium ist damit noch immer nicht vorbei. So ist darüber hinaus auch noch eine Operation an seiner Aorta notwendig, da sich eine bakterielle Infektion auf die komplette Hauptschlagader ausgebreitet hat. Den Ärzten sind jedoch aktuell die Hände gebunden, wie Hoenigs Ehefrau Annika Kärsten-Hoenig in einem ausführlichen Interview mit RTL schildert.
Hoenig wird wieder künstlich beatmet
"Der Gesundheitszustand von Heinz hat sich wieder verschlechtert", lautet die schlechte Nachricht, die die 39-Jährige mitzuteilen hat. Dabei habe sich ihr Mann eigentlich schon "auf einem guten Weg" befunden. Er habe etwa bereits an der Bettkante gesessen und sogar gestanden.
"Das Problem bei Heinz ist: Wenn jemand so lange liegt, gehen ganz viele Muskeln verloren", erläutert Kärsten-Hoenig. So habe auch der große Atemmuskel des Schauspielers gelitten. "Dadurch hatte mein Mann Schwierigkeiten, abzuhusten, sodass die Ärzte entscheiden mussten, ihn wieder künstlich zu beatmen", fährt Kärsten-Hoenig fort.
Zudem hätten die Ärzte ihren nach wie vor voll intubierten Mann abermals zwei Tage lang in ein künstliches Koma versetzt, berichtet Kärsten-Hoenig. "Seit gestern lassen sie ihn wach werden. Er ist dann zum Teil bei Bewusstsein, zum Teil schläft er."
"Unendlich hohes Risiko"
Die Operation an der Aorta sei weiterhin geplant, könne aber derzeit nicht angegangen werden. "Um diese Operation durchführen zu können, muss der Heinz in einem guten Zustand sein. Die Werte müssen stabil sein. Diese OP birgt ja sowieso ein unendlich hohes Risiko. Wenn man das in seinem jetzigen Zustand operieren würde, hätte man noch geringere Chancen", erläutert Kärsten-Hoenig. Erst wenn ihr Mann wieder selbstständig atmen könne und zu Kräften gekommen sei, könne man die Operation wieder ins Auge fassen.
Gefragt, über was sie sich in wachen Momenten mit ihrem Mann unterhalte, fällt es Kärsten-Hoenig schwer, dies in Worte zu fassen. "Wir philosophieren eigentlich über so vieles. Man erlebt in dieser Zeit eine Tiefgründigkeit, die man so wahrscheinlich nie erfahren würde", erklärt sie. Dafür sei sie trotz der schwierigen Situation auch dankbar. "Vieles im Leben scheint immer so selbstverständlich zu sein. Man plant Dinge im Voraus für nächstes Jahr. Jetzt ist es der Moment, den wir leben. Jede einzelne Minute, Stunde, die wir zusammen sind, erleben wir so viel bewusster, als wir es wahrscheinlich sonst je getan hätten."
Doch das Paar spricht nicht nur miteinander. Wie Kärsten-Hoenig verrät, liest sie ihrem Mann auch aus dessen Lieblingsbuchreihe "Der kleine Buddha" vor.
"Dann bin ich da"
Auch einen Einblick in ihr persönliches Gefühlsleben gewährt Kärsten-Hoenig im RTL-Gespräch. Zwar habe sie "permanent Angst und Sorge" um ihren Mann, aber sie "halte durch", verspricht sie. Sie verbringe viele Stunden am Tag bei Heinz Hoenig im Krankenhaus. "Dann bin ich beruhigt. Dann bin ich da."
Belastend sei für sie das Gefühl, nicht viel machen zu können, um ihrem Mann zu helfen. "Man kann im Moment nicht anderes tun, als da zu sein und Zuspruch zu geben", so Kärsten-Hoenig. Nicht einfach falle es ihr zudem, ihren Mann auch mal zurückzulassen. "Sobald ich das Krankenhaus verlasse, drehen sich die ganzen Gedanken immer um Heinz."
Dann versuche sie, sich etwa mit den Kindern abzulenken, auf die ansonsten eine gute Freundin aufpasse. Sie und Heinz Hoenig haben neben dem dreijährigen Sohn auch noch einen gerade mal einjährigen Jungen. Trotz der Erkrankung ihres Mannes bemühe sie sich darum, ihren Kindern einen strukturierten Tagesablauf zu bieten, sagt Kärsten-Hoenig.
Kärsten-Hoenig bleibt optimistisch
Mit Blick auf die fehlende Krankenversicherung ihres Mannes, die für einige Schlagzeilen gesorgt hatte, sagt Kärsten-Hoenig, sie würden in dieser Angelegenheit inzwischen "anwaltlich vertreten". Näher könne sie sich derzeit dazu nicht äußern. Derweil läuft weiterhin eine Spendenkampagne für die Behandlungskosten von Heinz Hoenig, bei der bereits über 160.000 Euro zusammengekommen sind.
Momentan gebe es keine andere Möglichkeit, als von Tag zu Tag die Entwicklung abzuwarten, klärt Kärsten-Hoenig schließlich auf. Heute müsse sie leider mitteilen, dass sich der Gesundheitszustand ihres Mannes verschlechtert habe. Aber: "Vielleicht ist es morgen wieder anders." Ihren Optimismus wolle sie sich auf keinen Fall nehmen lassen, betont Kärsten-Hoenig. "Ich halte mich einfach an dem Glauben fest, dass sich alles zum Guten wenden wird", erklärt sie. Und weiter: "Ich weiß, wir werden aus dieser Situation gestärkt hervorgehen."
Quelle: ntv.de