Nach riskanter Speiseröhren-OP Heinz Hoenigs Ehefrau meldet sich aus Krankenhaus
13.05.2024, 19:03 Uhr Artikel anhören
Die Sorge um Heinz Hoenig ist groß. Der 72-jährige Schauspieler ist schwer erkrankt und muss sich lebensentscheidenden Operationen unterziehen. Der riskante Eingriff an der Speiseröhre scheint nun erfolgreich verlaufen zu sein. Hoenigs Ehefrau bedankt sich bei seinen Schutzengeln.
Heinz Hoenig ist operiert worden. Der mehrstündige Eingriff an seiner Speiseröhre sei erfolgreich verlaufen, teilte Hoenigs Management Siegelring mit. Auch seine Ehefrau, Annika Kärsten-Hoenig, erklärte, der riskante Eingriff an der Speiseröhre sei "gut gelungen". Die erste Etappe sei nun geschafft. Dies erfülle ihr Herz "mit Liebe und purer Dankbarkeit", sagte Annika. "Ich hab mich heute bei allen Menschen im Himmel und auf der Erde bedankt dafür, bei seinen Schutzengeln", so die 39-Jährige gegenüber RTL.
Bei der Operation musste Hoenig die Speiseröhre entfernt werden. Diese müsse "im Prinzip nach außen verlegt werden. Das heißt, mein Mann kann, wenn er diese Operation überlebt, mindestens neun Monate nichts essen und nichts trinken und muss künstlich ernährt werden," hatte Kärsten-Hoenig im Vorfeld RTL verraten.
Anfang Mai war bekannt geworden, dass der 72-jährige Schauspieler im Krankenhaus liegt. Medienberichten zufolge hat bei Hoenig eine bakterielle Entzündung einen Stent im Herz beschädigt, die Aorta müsse ausgewechselt werden. Zudem habe die Speiseröhre ein Loch. Fans und Schauspielkollegen hatten im Rahmen einer Spendenaktion mehr als 150.000 Euro für Hoenig gespendet, um die Kosten für bevorstehende Operationen zu decken.
Vor der Operation sagte Hoenigs Ehefrau Annika, "das Risiko ist sehr hoch" und ihr Ehemann habe Angst, weil er um die Risiken wisse. Doch er kämpfe und sei tapfer. Beide würden sich jetzt an den Chancen orientieren. "Sie hätten eine Chance, dass er weiterleben könne, und die wollten sie auch nutzen", so Annika Kärsten-Hoenig. "Bestell den Leuten da draußen, ich komme zurück, egal wie." Das sagte Heinz Hoenig laut seiner Frau Annika.

Der Schauspieler Heinz Hoenig kämpft um sein Leben. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau Annika.
(Foto: IMAGO/Gartner)
Hoenig ist vielen aus Fernsehfilmrollen bekannt und spielte zum Beispiel im 1980er-Jahre-Erfolg "Das Boot" mit. Auch in Fernsehmehrteilern von Regisseur Dieter Wedel aus den 90er-Jahren ("Der große Bellheim", "Der Schattenmann", "Der König von St. Pauli") war der Schauspieler zusehen. Zuletzt hatte er im RTL-Dschungelcamp in Australien als Kandidat mitgemacht.
Heinz Hoenig von Krankenkasse abgelehnt
Wegen seines Klinikaufenthaltes musste sein Auftritt in dem Musical "Ein bisschen Frieden" von Komponist Ralph Siegel am Deutschen Theater in München ausfallen. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Medienberichte über Hoenig und seinen Klinikaufenthalt gegeben. Thematisiert wurde vonseiten des Managements auch, dass der 72-Jährige, der spät noch einmal Vater wurde, nicht krankenversichert ist. Es wurde sogar zu Spenden aufgerufen.
Hoenigs Ehefrau Annika sagte in der RTL-Sendung "stern TV am Sonntag", dass ein Antrag zur Aufnahme in die gesetzliche Krankenkasse abgelehnt worden sei. Die Voraussetzungen seien nicht gegeben. Sie wisse nun nicht, wie es weitergehen solle. Hoenigs Ehefrau zeigte sich dankbar für Spenden. "Er hat früher gutes Geld verdient und hätte Vorsorge treffen können", sagte Annika Hoenig. Er habe immer alles selbst zahlen müssen und irgendwann seien die Reserven aufgebraucht.
Das Management von Heinz Hoenig hatte in der vergangenen Woche geschildert: "Aufgrund von fehlenden Aufträgen konnte Herr Hoenig schlussendlich die Krankenkassenbeiträge nicht mehr begleichen. Da er durch verschiedene Aufträge unterschiedlich versichert war, musste zunächst erst mal festgestellt werden, bei welcher Krankenkasse er zuletzt versichert war. Da Herr Hoenig über 55 Jahre alt ist, erschwerte auch das den Prozess, wieder in der Krankenkasse aufgenommen zu werden."
Hoenig kein Einzelfall
Als Vertreter des Bundesverbands Schauspiel BFFS hatte Schauspieler Heinrich Schafmeister erläutert, dass Hoenig kein Einzelfall ist. Dass viele Menschen aus der Schauspielbranche im höheren Lebensalter in Schwierigkeiten gerieten, habe auch strukturelle Gründe. Neben schwierigen Beschäftigungsverhältnissen gehe es häufig um Lücken in der Versicherung. Gerade wenn weitere große Rollen ausbleiben, hat das häufig Folgen.
Nicht nur für Schauspieler gelte ja: "Wer in Altersarmut gerät, kann womöglich die Privatversicherung nicht mehr bezahlen." Das passiere häufiger, so Schafmeister. "Altersarmut tritt bei sehr, sehr vielen Schauspielern auf, nicht nur bei den unbekannten, auch durchaus bei vielen namhaften. Viele wären überrascht, wenn sie wüssten, bei wem das alles zutrifft", erläuterte Schafmeister.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/spot