"Umgeben von ihrer Familie" Hollywoodstar Samantha Eggar ist tot
18.10.2025, 20:12 Uhr Artikel anhören
Samantha Eggar auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs in Hollywood in den 1960er-Jahren.
(Foto: Getty Images)
Die Schauspielerei lernte Samantha Eggar von der Pike auf. Nach ihrer Ausbildung spielte sie im Theater. In Hollywood wirkte sie in der ersten Riege mit und wurde für den Oscar nominiert. Auch aus zahlreichen Horrorfilmen kennt man sie. Nun ist sie laut ihrer Tochter im Kreise der Liebsten gestorben.
Die Oscar-nominierte britische Schauspielerin Samantha Eggar verstarb bereits am Mittwoch in ihrem Zuhause in Sherman Oaks, Kalifornien, wie ihre Tochter, die Schauspielerin Jenna Stern, via Instagram bestätigte. Eggar wurde 86 Jahre alt und hatte nach Angaben ihrer Familie fünf Jahre lang gegen eine Krankheit gekämpft.
"Meine Mama ist am Mittwochabend verstorben. Friedlich und ruhig, umgeben von ihrer Familie", schrieb Jenna Stern in ihrem bewegenden Post. "Ich war an ihrer Seite, hielt ihre Hand und sagte ihr, wie sehr sie geliebt wird. Es war wunderschön. Es war ein Privileg." Zu dem Posting teilte die Tochter mehrere Bilder aus dem "langen, fabelhaften Leben" ihrer Mutter.
Samantha Eggar wurde am 5. März 1939 in Hampstead, London, geboren. Ihr bürgerlicher Name lautete Victoria Louise Samantha Marie Elizabeth Therese Eggar. Die Tochter eines britischen Vaters und einer niederländisch-portugiesischen Mutter erhielt ihre Ausbildung zunächst an einer Klosterschule. Später studierte sie Mode und Kunst an der Thanet School of Art, bevor sie ihre Schauspielausbildung an der renommierten Webber Douglas Academy of Dramatic Art in London absolvierte.
Ihre Karriere begann Eggar auf Londoner Bühnen, wo sie mit verschiedenen Shakespeare-Kompanien arbeitete. 1962 gab sie ihr Filmdebüt in "The Wild and the Willing", gefolgt von "Dr. Crippen" an der Seite von Donald Pleasence (1919-1995). Doch der große Durchbruch gelang ihr 1965 mit dem packendem Thriller "Der Fänger", in dem sie als Entführungsopfer neben Terence Stamp (1938-2025) brillierte. Für diese eindringliche Darstellung erhielt Eggar nicht nur eine Oscar-Nominierung, sondern gewann auch den Golden Globe und den Preis für die beste Darstellerin bei den Filmfestspielen in Cannes.
In der ersten Riege Hollywoods
Der Erfolg von "Der Fänger" katapultierte Eggar in die erste Riege Hollywoods. Bereits ein Jahr später stand sie für "Nicht so schnell, mein Junge" neben Cary Grant (1904-1986) vor der Kamera – es sollte Grants letzter Film werden. In der romantischen Komödie spielte sie eine junge Frau, die während der Olympischen Spiele in Tokio ihr Zimmer an einen US-Athleten vermietet.
1967 folgte ihre wohl bekannteste Rolle: In dem aufwendig produzierten Musical "Doktor Dolittle" verkörperte sie Emma Fairfax, die Liebe des von Rex Harrison (1908-1990) gespielten Tierarztes. Obwohl der Film an den Kinokassen floppte, bewies Eggar hier auch ihr Gesangstalent – eine Fähigkeit, die sie später auch in dem historischen Drama "Verflucht bis zum jüngsten Tag" (1970) an der Seite von Sean Connery (1930-2020) unter Beweis stellte.
Größe des Horrorgenres
In den 1970er und 1980er Jahren entwickelte sich Eggar zu einer gefeierten Größe des Horrorgenres. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles in den frühen Siebzigern spielte sie in zahlreichen bekannteren und unbekannteren Gruselfilmen mit. In den 1990er Jahren entdeckte Eggar mit ihrer markanten britischen Stimme eine neue Berufung: die Synchronarbeit.
Samantha Eggar war von 1964 bis 1971 mit dem Schauspieler Tom Stern verheiratet. Sie hinterlässt ihre Tochter Jenna Stern, ihren Sohn Nicolas Stern, der als Filmproduzent arbeitet, ihre Enkelkinder Isabel, Charlie und Calla sowie ihre Schwestern Margaret Barron, Toni Maricic und Vivien Thursby.
Quelle: ntv.de, gut/spot