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Einblicke in Taliban-Alltag Jennifer Lawrence dreht Doku mit Malala Yousafzai

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Yousafzai, Lawrence und Regisseurin Mani (r.) auf der Premiere von "Bread&Roses" in Los Angeles.

Yousafzai, Lawrence und Regisseurin Mani (r.) auf der Premiere von "Bread&Roses" in Los Angeles.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Nach dem Fall Kabuls statten Oscar-Preisträgerin Lawrence, Nobelpreisträgerin Yousafzai sowie Regisseurin Mani mehrere afghanische Frauen mit Kameras aus, um ihren Alltag zu filmen unter den Taliban zu filmen. Die Doku soll westliche Länder abhalten, die Beziehungen zu den Taliban zu normalisieren.

Mit der neuen Dokumentation "Bread & Roses" wollen Oscarpreisträgerin Jennifer Lawrence und Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai gemeinsam mit der Regisseurin Sahra Mani ein Zeitzeugnis für afghanische Frauen schaffen, die unter der Herrschaft der Taliban leben. Dafür haben sie drei junge Afghaninnen mit Handys ausgestattet, womit diese ihren Alltag filmen konnten.

"Als ich im August 2021 die Nachrichten vom Fall Kabuls verfolgte, erfasste mich eine Mischung aus Trauer und Wut. Ich machte mir große Sorgen um das Schicksal der Frauen in Afghanistan, einem Land, das aufgegeben worden war", erklärte Lawrence in einem Interview in der "Welt am Sonntag". "Ich war der festen Überzeugung, dass die Welt gerade jetzt Zeuge dessen werden musste, was dort mit den Frauen geschah, hinter den verschlossenen Türen, die im ganzen Land zuschlugen."

Deshalb habe sie sich mit ihrer Produktionsfirma sofort auf die Suche nach afghanischen Regisseurinnen gemacht, die Bilder aus dem Land liefern können. Dabei sei sie auf den Film "A Thousand Girls Like Me" (2019) von Sahra Mani gestoßen und habe die Regisseurin für ihr Projekt ins Boot geholt.

"Unser Impuls war, genau das zu ermöglichen, was die Taliban unter gar keinen Umständen wollten - nämlich, dass Frauen die Situation vor Ort filmten", erklärte Lawrence. "Für diese Frauen ist Widerstand die einzige Option, er ist ihre Form der Hoffnung. Mir selbst geht es wie ihnen", fügte die afghanische Filmemacherin Sahra Mani hinzu, die selbst seit 2021 im Exil lebt.

Film soll Normalisierung der Taliban verhindern

"Wir möchten den Zuschauern schon einen Einblick geben, was in Afghanistan passiert, andererseits zeigen wir aber auch, dass diese Frauen Widerstand leisten", erklärte Yousafzai. Die Frauenrechtlerin und Friedensnobelpreisträgerin hatte ein Attentat zweier Taliban 2012 mit Schüssen in den Kopf und Hals nur knapp überlebt. "Und wenn sie dies tun, setzen sie dabei ihr Leben aufs Spiel, weil sie für ihre Würde kämpfen, weil sie ihre Rechte und ihre Freiheit zurückhaben wollen. Und das ist die Hauptbotschaft dieses Films", so Yousafzai.

Die Dokumentation soll auch als Appell an westliche Regierungen dienen. "Wir haben gelernt, dass das Böse umso mächtiger wird, je mehr wir die Augen davor verschließen. Und wir sehen, dass die Taliban umso gefährlicher werden, je mehr der Westen sie legitimiert. Wir stärken einen Feind", so Lawrence.

Yousafzai bekräftigte ihre Hoffnung, dass der Film westliche Staatschefs dazu dränge, die Beziehungen zu den Taliban nicht zu normalisieren. "Und dass wir künftig sicherstellen, dass die Rechte der Frauen und die Ausbildung von Mädchen oberste Priorität haben, dass sie eine nicht verhandelbare Bedingung in allen Gesprächen mit den Taliban sein müssen." Die Dokumentation ist ab dem 24. November bei Apple TV+ verfügbar.

Quelle: ntv.de, gri/spot

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