Unterhaltung

"Nenn mich nicht dämlich!" Kevin Kline kann Trottel- und Charakter-Rollen

Filmpartner über Jahrzehnte: Sigourney Weaver und Kevin Kline 1993 in "Dave".

Filmpartner über Jahrzehnte: Sigourney Weaver und Kevin Kline 1993 in "Dave".

(Foto: picture alliance/United Archives)

Sehr viele kennen Kevin Kline und seinen legendären Satz "Nenn mich nicht dämlich!" aus "Ein Fisch namens Wanda". Mit seiner Rolle als trotteliger Juwelendieb holte er einen Oscar. Nun wird der Hollywood-Star 75 und will nochmal Neuland betreten: mit seiner ersten TV-Serie. Wieder an der Seite von Sigourney Weaver.

Fast 30 Jahre liegt der erste gemeinsame Filmauftritt der beiden Hollywood-Stars Sigourney Weaver und Kevin Kline zurück. Nun tun sie es zum dritten Mal. Ergraut und fast 75 Jahre alt spielt der Oscar-Preisträger in der Drama-Komödie "The Good House" den Liebhaber der 73-jährigen "Avatar"-Heldin.

1997 spielten Weaver und Kline wieder zusammen - in "Der Eissturm".

1997 spielten Weaver und Kline wieder zusammen - in "Der Eissturm".

(Foto: picture alliance/United Archives)

"Es macht immer Spaß. Sie bringt mich zum Lachen", pries Kline kürzlich im Interview der US-Zeitschrift "People" seine knapp 1,80 Meter große Kollegin. Und witzelte weiter: "Ich muss mich nicht runterbücken, um sie zu küssen." Kline, rund 1,88 Meter groß, feiert am 24. Oktober seinen 75. Geburtstag.

In der Komödie "Dave" (1993) spielte Kline eine Doppelrolle als untreuer US-Präsident, der nach einem Herzinfarkt von einem Doppelgänger im Amt ersetzt wird. Weaver mimte die First Lady im Weißen Haus. In dem Psycho-Drama "Der Eissturm" (1997), unter der Regie von Ang Lee, spielten die beiden Stars Vorstadt-Nachbarn in den 1970er Jahren, die sich in eine Affäre verstricken.

Allein die Team-Arbeit mit Weaver zeigt die große Bandbreite von Kline, der in seiner langen Karriere spielend zwischen Komödie und Drama, Leinwand und Bühne hin und her wechselte.

Oscar für "Ein Fisch namens Wanda"

Großartig und urkomisch: Jamie Lee Curtis und Kevin Kline 1987 in "Ein Fisch namens Wanda".

Großartig und urkomisch: Jamie Lee Curtis und Kevin Kline 1987 in "Ein Fisch namens Wanda".

(Foto: imago images / United Archives)

Als großspurig-trotteliger Juwelendieb in der britischen Kult-Komödie "Ein Fisch namens Wanda" brachte Kline seine Filmgeliebte Jamie Lee Curtis, Co-Star John Cleese und zugleich ein Millionenpublikum zum Lachen. Die Oscar-Akademie in Hollywood würdigte seinen Auftritt 1989 mit einem Oscar als bester Nebendarsteller.

Wenige Jahre zuvor hatte er sich in dem ergreifenden Drama "Sophies Entscheidung" (1982), mit Meryl Streep als Holocaust-Überlebende, schon als Charakter-Darsteller bewiesen.

Regisseur Lawrence Kasdan holte ihn mehrfach vor die Kamera, etwa für die Kult-Satire "Der große Frust" (1983) und als Hauptdarsteller für den Ensemble-Film "Grand Canyon - Im Herzen der Stadt" (1991). Er gab Kline auch die Rolle als cleverer Verführer in der romantischen Komödie "French Kiss" - an der Seite von Meg Ryan.

Kreuzpaintner und Kline 2007 beim Münchner Filmfest.

Kreuzpaintner und Kline 2007 beim Münchner Filmfest.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In "De-Lovely - Die Cole Porter Story" verkörperte Kline den legendären Jazz-Musiker und Komponisten Cole Porter, in "Der rosarote Panther" heizte er als Vorgesetzter dem vertrottelten Inspektor Clouseau (Steve Martin) ein.

2007 wirkte er unter der Regie des Deutschen Marco Kreuzpaintner in dem Drama "Trade - Willkommen in Amerika" mit. Als Polizist machte er Jagd auf Mädchenhändler, die ihre Opfer als Sexsklavinnen in die USA verkaufen. Kline und Kreuzpaintner wurden beim Filmfest in München mit einem Friedenspreis für ihr filmisches Engagement geehrt.

"Fisch"-Essen bei "Wetten dass...?"

Der angebliche lebende Fisch war dann doch nur eine Mohrrübe.

Der angebliche lebende Fisch war dann doch nur eine Mohrrübe.

(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/dpa)

Unvergessen ist sein Auftritt bei der ZDF-Sendung "Wetten dass...?". Als Wettpate verlor er und verspeiste wie im Film "Ein Fisch namens Wanda" vor laufender Kamera einen lebenden Goldfisch. Erst Minuten später wurden die Zuschauer aufgeklärt: Der angebliche Fisch war eine präparierte Möhre.

Neben den vielen Hollywood-Rollen blieb der Schauspieler stets seiner ersten Liebe zum Theater verbunden. Kline wuchs in einer musikalischen Familie in St. Louis im US-Staat Missouri auf. Sein Handwerk lernte er an der renommierten Juilliard School in New York. Theaterbühnen am Broadway waren sein Zuhause. Seit 1978 wurde er dreimal mit dem höchsten US-Bühnenpreis Tony Award ausgezeichnet, zuletzt 2017 als bester Hauptdarsteller in dem Theaterstück "Present Laughter".

Erste TV-Serie mit 75

Auch privat seit Jahrzehnten mit derselben Frau: Kevin Kline und seine Frau Phoebe Cates im Jahr 2017.

Auch privat seit Jahrzehnten mit derselben Frau: Kevin Kline und seine Frau Phoebe Cates im Jahr 2017.

(Foto: imago/UPI Photo)

Mit 75 Jahren wagt sich Kline noch einmal auf Neuland - er dreht seine erste Fernsehserie. Die in Produktion befindliche Thriller-Serie "Disclaimer" unter der Regie von Alfonso Cuarón ("Roma") mit Co-Star Cate Blanchett beruht auf dem Romandebüt "Deadline" (deutscher Titel) der Britin Renee Knight. Kline spielt einen Mann, der eine bekannte TV-Reporterin, die ein düsteres Geheimnis hütet, verfolgt und bedroht. Diese Rolle habe viele "exotische Reize" für ihn, sagte Kline kürzlich dem Filmportal "Collider". Er habe noch nie eine Serie gedreht, und zudem sei diese Figur ganz anders als bisherige Rollen in seinem Repertoire.

Privat hält sich Kline gerne bedeckt und aus den Schlagzeilen raus. Seit 1989 ist er mit der Schauspielerin Phoebe Cates, heute 59 Jahre alt, verheiratet. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder, Owen und Greta.

Quelle: ntv.de, Barbara Munker, dpa

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