"Zutiefst unmoralisch" Kreml zürnt wegen Ausschluss von Queen-Begräbnis
16.09.2022, 05:14 Uhr Artikel anhören
Auch in Moskau wird um die Queen getrauert - hier vor der britischen Botschaft. Kreml-Vertreter sind beim Staatsbegräbnis aber unerwünscht.
(Foto: REUTERS)
Wenn die britische Königin am Montag ihre letzte Ruhe findet, werden Staatsgäste aus der ganzen Welt zur Trauerfeier erwartet. Doch nicht alle sind erwünscht: Neben Nordkorea und Myanmar hat auch Russland keine Einladung erhalten. Der Kreml reagiert verbittert.
Moskau hat sich über die "unmoralische" und "blasphemische" Entscheidung Londons beschwert, keinen Vertreter Russlands zur Trauerfeier für Königin Elizabeth II. einzuladen. Die britische Regierung versuche, "die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat", für "geopolitische Zwecke zu nutzen, um Rechnungen mit unserem Land zu begleichen", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Dieser Versuch sei "zutiefst unmoralisch" und "blasphemisch", weil er das Gedenken an Elizabeth II. beschädige, kritisierte Sacharowa. Sie warf London vor, den Krieg in der Ukraine als "Vorwand" zu nutzen, um Russland von der Trauerfeier auszuschließen.
Elizabeth II. war am Donnerstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben. Die Trauerfeier für die Queen mit Staatsgästen aus aller Welt findet am Montag in der Westminster Abbey statt. Zu den geladenen Gästen gehören mehr als hundert Königinnen, Könige und andere Staatsoberhäupter. Russland, Belarus, Nordkorea und Myanmar erhielten keine Einladung.
Die Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien sind schon seit Jahren extrem angespannt. Für Spannungen sorgte insbesondere die Vergiftung des früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter in England im Jahr 2018.
Quelle: ntv.de, ino/AFP