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Ausgerechnet von Taliban-Führer Kriegsverbrecher-Vorwürfe gegen Prinz Harry

Prinz Harry hat laut eigenen Angaben im Krieg in Afghanistan 25 Menschen getötet.

Prinz Harry hat laut eigenen Angaben im Krieg in Afghanistan 25 Menschen getötet.

(Foto: picture alliance / empics)

Die Inhalte aus der Biografie von Prinz Harry sind nach der versehentlichen Veröffentlichung des Buches auch in Afghanistan angekommen. Ausgerechnet ein berüchtigter Taliban-Kämpfer wirft dem Briten vor, ein Kriegsverbrecher zu sein. Dabei ist der Mann selbst alles andere als ein unbeschriebenes Blatt.

Ein hochrangiges Talibanmitglied hat Prinz Harry nach Schilderungen in dessen Memoiren Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Die von Ihnen Getöteten waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten", schrieb Anas Haqqani auf Twitter. "Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen."

Anas Haqqani gehört selbst zu dem berüchtigten Haqqani-Netzwerk der militant-islamistischen Gruppe. Die Fraktion wird von Washington unter anderem wegen Angriffen auf US-Bürger und Verbindungen zu Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft und für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Anas' Bruder Siradschuddin, der amtierende Innenminister, wird mit bis zu 10 Millionen US-Dollar Kopfgeld vom amerikanischen FBI gesucht.

Anas Haqqani wurde einst zum Tode verurteilt

Internationale Regierungen und Organisationen wie Amnesty International werfen den Taliban diverse Kriegsverbrechen wie Folter, außergerichtliche Hinrichtungen und Tötungen vor. Anas Haqqani selbst wurde laut "Spiegel" 2014 als 20-Jähriger im Ausland festgenommen, in Kabul wegen Mitwirkung an schweren Terroranschlägen angeklagt und zum Tode verurteilt. Er soll damals nur deshalb nicht hingerichtet worden sein, weil China auf Bitten von Pakistan bei der Regierung in Kabul intervenierte.

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In einem Interview mit dem Magazin im Sommer 2022 gab Haqqani sich unschuldig und bestritt sämtliche Vorwürfe gegen sich selbst, seine Familie und das Haqqani-Netzwerk.

Auslöser des Tweets des Taliban-Kämpfers waren Berichte über die Memoiren des britischen Prinzen Harry, der als Soldat in Afghanistan 25 Menschen getötet haben will. "Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat, aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe", schrieb er nach Informationen des Senders Sky News. Der Sender beschaffte sich ein Exemplar des noch unveröffentlichten Buches und zitierte wie viele andere britische Medien vorab daraus.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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