Opfer verlor Backenzahn Mann wirft Sean "Diddy" Combs Vergewaltigung vor
21.11.2024, 09:44 Uhr Artikel anhören
Neue schwere Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs.
(Foto: IMAGO/MediaPunch)
Der Sex-Skandal um Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs weitet sich aus. Nun meldet sich ein männliches mutmaßliches Opfer und behauptet, von dem Musiker 2001 in einem New Yorker Hotel vergewaltigt worden zu sein.
Aktuell sitzt Sean "Diddy" Combs in einem New Yorker Gefängnis in Untersuchungshaft. Dem Rap-Mogul wird vorgeworfen, Frauen, Männer und Minderjährige über Jahrzehnte systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Zudem soll der 55-Jährige in Sexhandel, Zwangsarbeit, Drogendelikte, Entführung, Bestechung und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein. Nun erhebt ein weiteres mutmaßliches Opfer schwere Vorwürfe.
Laut eines Berichts des US-Magazins "Page Six" soll Combs demnach einen Mann im Jahr 2001 sexuell missbraucht haben. Der Kläger, der damals als Schauspieler arbeitete, schildert minutiös einen Vorfall bei einem Casting-Termin in einem New Yorker Hotel. Was als professionelles Treffen für ein Musikvideo begann, soll für ihn zum Albtraum geworden sein. Nach einem Getränk, das "komisch schmeckte" und laut Klageschrift mutmaßlich mit Drogen versetzt war, sei der Mann eigenen Angaben zufolge in einen Dämmerzustand gefallen. Er erkannte den Rapper allerdings angeblich an dessen markanter Halskette und den Tattoos wieder.
Die Schilderungen des mutmaßlichen Opfers über die folgenden Handlungen sind detailliert und drastisch. Laut Anklageschrift sei es zu oraler und analer Vergewaltigung gekommen. Auch ein nicht näher identifizierter weißer Mann habe an den Handlungen teilgenommen. Die massiven körperlichen Verletzungen hätten später medizinisch behandelt werden müssen, unter anderem sei dem Opfer ein Backenzahn abgebrochen, weil eine Metall-Apparatur seinen Mund aufgespreizt haben soll. Auch psychische Folgen wie Depressionen plagten den Mann nach eigenen Angaben noch lange nach dem Vorfall.
Über 120 mutmaßliche Opfer
Die neue Anklage ist Teil einer ganzen Serie von Vorwürfen gegen Sean Combs. Das FBI durchsuchte bereits seine Anwesen in Los Angeles und Miami. Die Ermittler stießen dabei auf brisantes Material - darunter Videos von ausschweifenden Partys. Auch Waffen wurden sichergestellt. In den späten 90er-Jahren waren Combs "White Partys" ein Treffpunkt für die Schönen und Reichen aus der Musik- und Filmszene.
Insgesamt vertreten Anwälte mittlerweile über 120 mutmaßliche Opfer. Die Vorwürfe reichen von sexueller Nötigung bis hin zu Menschenhandel. Der Gerichtsprozess soll am 5. Mai 2025 beginnen. Combs selbst weist durch seine Anwälte alle Vorwürfe zurück und plädiert auf nicht schuldig. Seine Verteidigung spricht von "schamlosen Publicity-Stunts" und "Lügen".
Quelle: ntv.de, csp/spot