Die jüngsten Missbrauchs-Vorwürfe gegen den Schauspieler Kevin Spacey liegen diesmal nur zwei Jahre zurück. Ein früherer Masseur beschuldigt den Hollywood-Star. Klagegrund: unsittliche Berührungen und Freiheitsberaubung.

Wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs hat ein kalifornischer Masseur Klage gegen Oscar-Preisträger Kevin Spacey eingereicht. In den Unterlagen, die einem Gericht in Los Angeles vorliegen, beschuldigt der Kläger den Oscar-Preisträger, ihn bei einer Massage vor zwei Jahren unsittlich berührt zu haben. Kurz nach Beginn der Massage habe Spacey die Hand des Mannes in Richtung seiner Genitalien geführt. Als der Masseur den Schauspieler bat, ihn gehen zu lassen, habe Spacey mit seinem nackten Körper den Ausgang blockiert. Der Betroffene reichte der US-Branchenseite "Deadline" zufolge auch Klage wegen Freiheitsberaubung ein.

Der Vorfall soll sich im Haus des Schauspielers in Malibu ereignet haben. Der Termin war von einem Vertrauten Spaceys vereinbart worden. Der Masseur verließ nach dem Übergriff laut Klageschrift das Haus so eilig, dass er zwar die Massageliege mitnahm, nicht aber Handtücher und Massageöl.

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles hatte Anfang September eine andere Klage gegen Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs zu den Akten gelegt, weil die Vorwürfe aus dem Jahr 1992 inzwischen als verjährt gelten. Ein anderer Fall wird derzeit noch geprüft. Zudem gibt es noch weitere Anschuldigungen in den USA und in London.

Der Erste, der mit Missbrauchsbeschuldigung gegen Spacey an die Öffentlichkeit ging, war der Schauspieler Anthony Rapp. Er soll 1986 als 14-Jähriger von Spacey sexuell bedrängt worden sein. Spacey hatte sich bei Rapp entschuldigt, aber gesagt, er könne sich an einen solchen Vorfall nicht erinnern. Der Schauspieler hat sich wegen der Klagen inzwischen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, seine Karriere liegt auf Eis. Unter anderem verlor er seine Hauptrolle in der Netflix-Serie "House of Cards".