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Ausstieg beim Münster-"Tatort"Mechthild Großmann denkt nicht ans Aufhören

21.11.2025, 18:22 Uhr
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Schauspielerin Mechthild Großmann spielte seit 2002 die Staatsanwältin Wilhelmine Klemm beim Münster-"Tatort". (Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Kein Münster-"Tatort" ohne die kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm. Nach 23 Jahren verkündet Schauspielerin Mechthild Großmann dennoch ihren Ausstieg aus dem Team. Ihre Fans müssen aber nicht auf sie verzichten.

Seit Beginn des Münster-"Tatorts" im Jahr 2002 macht die ruppige, kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und Rechtsmediziner Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne das Leben als Ermittler nicht immer leicht. 23 Jahre leiht Schauspielerin Mechthild Großmann dieser - dank ihr zum Kult gewordenen - Rolle nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihren legendären Reibeisen-Bariton. Doch nun soll Schluss sein. Vergangenen August verkündete die 76-Jährige ihren Ausstieg aus dem Münster-Team.

"Wenn Ende 2025 der letzte Münster-'Tatort' mit mir gesendet wird, werde ich 77 Jahre alt sein, und ich habe nicht vor, aufzuhören zu arbeiten. Ich werde also auch weiter Theater spielen und Lesungen gestalten, möglichst mit Musik - und wenn der WDR mal für die Rolle einer bösartigen Mörderin jemanden sucht, wäre ich sofort wieder da", hatte Großmann bereits vergangenen Sommer in einer Mitteilung des "Westdeutschen Rundfunks" (WDR) erklärt. Sie werde noch viele Dinge machen, "von denen ich denke, dass sie wirklich sehr schön werden", stellt sie nun noch einmal klar.

"Es sieht für manche so aus, als wäre das meine Hauptbeschäftigung. Das ist aber ein Irrtum", sagt Großmann über ihre "Tatort"-Rolle. Weil mehrere Millionen Menschen die beliebten Krimi-Folgen aus Münster einschalten, denken offenbar viele, "dass ich das in erster Linie mache, aber das stimmt nicht. Ich arbeite beim 'Tatort' nicht mal acht oder neun Tage im Jahr."

Klemm war nur eine "Zubringerrolle"

Staatsanwältin Klemm sei "nur eine kleine, aber feine Zubringerrolle" gewesen. "Davon könnte ich nicht mal ein halbes Jahr meine Miete bezahlen", erklärt Großmann, die in Hamburg lebt. Daher habe sie schon immer sehr viel anderes gemacht, vor allem Theater, Lesungen, Hörbücher: "Gedreht habe ich am wenigsten, das waren nicht mal fünf Prozent meiner Arbeit."

Drehen sei durchaus eine anstrengende Arbeit, so die Künstlerin. "Für einen Drehtag muss man manchmal durch die halbe Republik reisen, in Hotels ein- und auschecken. Ich bin unheimlich viel gereist, praktisch dreimal um die Welt gefahren", berichtet Großmann. Sie meint: "Schauspieler sind wirklich ein fahrendes Volk." Den "Tatort" habe sie aber immer gerne gespielt: "Mich hat ja keiner gezwungen."

Ihren letzten Auftritt wird die unangepasste Klemm am 7. Dezember in der "Tatort"-Folge "Die Erfindung des Rades" in der ARD haben - dann auch mit überraschenden, ungekannten Seiten, wie Großmann verrät.

Ihr Ausstieg als Staatsanwältin bedeutet indes nicht, dass Boerne (gespielt von Jan Josef Liefers) und Thiel (verkörpert von Axel Prahl) künftig leichteres Spiel haben werden. So soll nach Informationen der "Bild"-Zeitung eine neue Schauspielerin bereitstehen, um in Großmanns Fußstapfen zu treten: Lou Strenger. Sie werde fortan die neue Staatsanwältin Nikola König verkörpern, mit der sich Boerne und Thiel notgedrungen zusammenraufen müssten, vermeldet das Blatt.

Quelle: ntv.de, csp/dpa

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