Kultstreifen in SerieMit diesen Filmen verewigte sich Rob Reiner

Das Lebenswerk, das der ermordete Rob Reiner hinterlässt, kann sich sehen lassen. Der Regisseur und Schauspieler schuf eine ganze Reihe an Filmen, die heute als Klassiker gelten. Nur ein paar seiner Streifen entpuppten sich als Flop.
Rob Reiner ist am Sonntag erstochen in seinem Haus aufgefunden worden, seine zweite Ehefrau lag ebenfalls ermordet an seiner Seite. Ihr Sohn Nick, der seit Langem mit Drogenproblemen kämpft, gilt als Verdächtiger.
Die Umstände von Rob Reiners Tod werfen einen düsteren Schatten auf das Leben des Regisseurs, der vor allem als Meister der Komödie bekannt geworden ist. Mit "Harry und Sally" oder "This Is Spinal Tap" inszenierte er gleich mehrere Klassiker des Genres.
Rob Reiner konnte kaum anders, als sich der Komödie zu widmen. Er stammte schließlich von echtem Comedy-Adel ab. Sein Vater war Carl Reiner, der in den USA über Jahrzehnte einer der beliebtesten Komiker war - vor und hinter der Kamera. Seine Mutter war die Sängerin und Schauspielerin Estelle Reiner. Sie sprach den legendären Orgasmus-Satz aus "Harry & Sally": "Ich will genau das, was sie hatte."
Kinodebüt mit "This Is Spinal Tap"
Schon als Kind stand Rob Reiner für verschiedene Serien vor der Kamera. Auch später blieb er der Schauspielerei treu und arbeitete parallel zu seiner Regiekarriere regelmäßig vor der Kamera. In "All in the Family", dem US-Gegenstück zur deutschen Ekel-Alfred-Satire "Ein Herz und eine Seele", verkörperte er in den 1970er-Jahren den linksgerichteten Schwiegersohn eines rassistischen Familienvaters. Zuletzt hatte er im Sommer 2025 in der vierten Staffel von "The Bear" eine wiederkehrende Gastrolle.
Rob Reiners Kinodebüt als Regisseur war nach einer Reihe von Fernsehfilmen "This Is Spinal Tap" im Jahr 1984. Die Pseudo-Doku über eine dümmliche Rockband war extrem einflussreich für das Mockumentary-Genre. Manche Sätze aus dem Film wurden vor allem im englischsprachigen Raum zu geflügelten Worten.
Nach einer weiteren Komödie mit "Der Volltreffer" überraschte Rob Reiner 1986 mit einem Genrewechsel. Er drehte das Jugenddrama "Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers" nach einer Erzählung von Stephen King. 1990 folgte mit "Misery" eine weitere King-Adaption.
Flops in den 90ern
Reiners 1987 gegründete Filmproduktionsfirma Castle Rock spielt auf einen fiktiven Ort aus mehreren Werken des Bestsellerautors an. Neben den King-Adaptionen war der Gerichtsthriller "Eine Frage der Ehre" (1992) mit Tom Cruise einer seiner wenigen erfolgreichen Ausflüge in ernsthafte Gefilde.
Ende der 80er-Jahre gelang Rob Reiner ein Doppelschlag. 1987 drehte er die Fantasy-Komödie "Die Braut des Prinzen", die vor allem in den USA zu einem viel zitierten Kultklassiker wurde. Zwei Jahre später folgte sein in Deutschland bekanntester Film: "Harry und Sally" mit Billy Crystal und Meg Ryan.
Mitte der 90er-Jahre endete Reiners Glückssträhne. Für "North" war er 1995 für eine Goldene Himbeere als schlechtester Regisseur nominiert. Mit den Komödien "Wo die Liebe hinfällt ..." und "Das Beste kommt zum Schluss" hatte er Anfang des neuen Jahrtausends noch einmal moderaten Erfolg bei Kritikern und Zuschauern.
Gerade erst schloss sich ein Kreis
Mit seiner ersten Ehe blieb Rob Reiner auch privat der Komödie verhaftet. Von 1971 bis 1979 war er mit der Regiekollegin Penny Marshall verheiratet, die mit "Big" oder "Eine Klasse für sich" ebenfalls Klassiker des Genres drehte.
1989 heiratete er die Fotografin Michele Singer. Mit ihr hatte er drei Kinder, neben dem mordverdächtigen Nick noch Sohn Jake und Tochter Romy.
Rob Reiners letzte Arbeit als Regisseur kam übrigens erst im September 2025 in die US-Kinos. Es handelt sich ausgerechnet um eine Fortsetzung seines Debüts. Mit "Spinal Tap II: The End Continues" schloss sich für ihn der Kreis.