Weitere Klage gegen Baldwin Mitarbeiterin spricht von "Russisch Roulette"
18.11.2021, 04:01 Uhr
Baldwin ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Produzent des Films.
(Foto: REUTERS)
Alec Baldwin hätte den Tod einer Kamerafrau beim Dreh eines Westerns vermeiden können und müssen, sagt eine der Mitarbeiterinnen am Set. Sie wirft dem Hollywood-Star und Produzenten des Films Fahrlässigkeit vor und verklagt ihn auf Schadensersatz.
Nach dem tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh kommt auf Hollywood-Star Alec Baldwin und andere Beteiligte weiterer juristischer Ärger zu. Die Skript-Aufseherin Mamie Mitchell, die bei dem Western "Rust" mitarbeitete, hat am Mittwoch in Los Angeles eine Klage eingereicht.
Bei einer Pressekonferenz mit der Star-Anwältin Gloria Allred beschrieb Mitchell unter Tränen den Schock am Set nach dem Pistolenschuss, der von Schauspieler Baldwin abgegeben wurde und eine Kamerafrau tödlich verletzte. Mitchell hatte kurz danach per Notruf den Rettungsdienst alarmiert.
Laut der Klage seien am Set viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet worden. Unter keinen Umständen hätte scharfe Munition am Drehort sein dürfen. Baldwin habe es unterlassen, selber zu prüfen, ob die angereichte Waffe ungefährlich war. Allred warf dem Star fahrlässiges Verhalten vor. Baldwin habe "Russisches Roulette" gespielt, als er die Waffe bediente, ohne sie zuvor zu prüfen. Zudem habe die Szene, als der Schuss fiel, gar nicht von ihm verlangt, den Abzug zu bedienen, sagte die Anwältin.
Ihre Mandantin habe sich in der Schusslinie befunden. Der traumatische Vorfall habe bei ihr "körperlichen und emotionalen Schaden" ausgelöst. Mitchell sei nun nicht mehr in der Lage ihren langjährigen Beruf auszuüben. Die Klägerin verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe.
Vorige Woche hatte der Beleuchter Serge Svetnoy gegen Hauptdarsteller und Produzent Baldwin und andere Mitarbeiter Klage mit dem Vorwurf von fahrlässigem Verhalten eingereicht. Bei dem Dreh auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) wurde am 21. Oktober die 42-jährige Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza an der Schulter getroffen. Der 63-jährige Baldwin hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Die Polizei prüft derzeit, wie es dazu kommen konnte.
Quelle: ntv.de, ino/dpa