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"Duckomenta" besucht Hamburg "Mona Duck" trägt Schnabel

Das Ölgemälde "Mona Duck" hängt auch in der Hamburger Ausstellung.

Das Ölgemälde "Mona Duck" hängt auch in der Hamburger Ausstellung.

(Foto: picture alliance / Christophe Ga)

Dötzi, Duckfretete und Mona Duck: Diese Figuren der Kunst- und Kulturgeschichte tragen Federkleid und Schnabel. Die "Duckomenta" sieht ihre Werke mit einem Augenzwinkern. Doch man kann dabei auch etwas lernen - wie derzeit in Hamburg.

Von der Gletschermumie "Dötzi" über die Statue der ägyptischen Königin "Duckfretete" bis zum Ölgemälde "Mona Duck": In der Schau "Duckomenta" zeigt das Archäologische Museum Hamburg bis zum 4. Februar 2018 rund 300 Meisterwerke mit Entenschnabel - von der Steinzeit bis zur Moderne. (Ihr Name ist eine Parodie auf die Documenta in Kassel, die fast zeitgleich - am 10. Juni - beginnt.)

Die schönste Ente der Welt? Duckfretete!

Die schönste Ente der Welt? Duckfretete!

(Foto: picture alliance / Christophe Ga)

"Die Ausstellung ist schlicht und einfach ein großer Spaß. Aber nicht nur, denn sie vermittelt auch spielerisch Kunst- und Kulturgeschichte", sagt Museumsdirektor Rainer-Maria Weiss in Hamburg. "Wo ist die Ente? Woher kenne ich das? Und wen stellt das Bild in Wahrheit dar?" - das seien Fragen, die sich die Besucher beim Betrachten der Enten-Kunstwerke stellten.

Die Berliner Künstlergruppe "interDuck" hat das Enten-Paralleluniversum in den 1980er-Jahren ins Leben gerufen. "Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Kunstwerke ein Lächeln hervorzaubern", sagt Geschäftsführerin Anke Doepner. Die Idee stammt von Prof. Eckhart Bauer von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der seine Studenten aufforderte, spielerisch die Kunstgeschichte zu erkunden.

"InterDuck"-Geschäftsführerin Doepner und Museumschef Weiss neben der Büste "Juno Duckovisi".

"InterDuck"-Geschäftsführerin Doepner und Museumschef Weiss neben der Büste "Juno Duckovisi".

(Foto: picture alliance / Christophe Ga)

"So entstand ein modernes Märchen, das von einer mystischen Entensippe erzählt, die parallel zu den Menschen lebte - die Anatiden", erklärt Doepner. Mittlerweile hätten bereits zwei Millionen Besucher die witzigen Kunstwerke in der umherwandernden Ausstellung bewundert.

Goethes erste Liebschaft in Rom

Die Hamburger Schau beginnt mit dem versteinerten Urentenvogel "Duckaeopterix" und dem "Anas Neanderthalensis", eine lebensechte Rekonstruktion nach Knochenfunden. Auch die "Venus von Villenduck" ist dabei, die "ein frühes Zeichen des bei Enten bis heute geltenden Schönheitsideals der Fettbürzeligkeit" sei, wie eine Tafel erläutert. Täuschend echt wirkt auch die Gletschermumie "Dötzi" aus der Jungsteinzeit.

Extra für die Ausstellung in Hamburg entstand das Werk "Ansgar und Rimduck".

Extra für die Ausstellung in Hamburg entstand das Werk "Ansgar und Rimduck".

(Foto: picture alliance / Christophe Ga)

Danach folgt die Schau der Kulturgeschichte bis zur ersten Mondlandung der Enten: Von der ägyptischen Königin "Duckfretete", die als eine der schönsten Enten der Welt gilt, über "Romulus und Remus", den Gründern Roms, die von Pluto gesäugt werden, bis zu Caspar David Friedrichs "Der Wanderer über dem Nebelmeer".

Die monumentale Büste der "Juno Duckovisi" wiederum spielt auf die Marmorskulptur "Juno Ludovisi" an, die für Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in besonderer Weise das antike Ideal der "edlen Einfalt und stillen Größe" verkörperte. "Sie war meine erste Liebschaft in Rom und nun besitz' ich sie", soll er seinen Besuchern in Weimar erklärt haben.

Extra für die Hamburger Schau wurde das Werk "Ansgar und Rimduck" gefertigt, das den Heiligen Ansgar (801-865) darstellt, der als Gründer der Stadt Hamburg gilt. "In seiner Hand hält er ein Dokument, das von einem geheimen Pakt zwischen den Menschen und den Enten berichtet", erläutert Doepner.

Quelle: ntv.de, Carola Große-Wilde, dpa

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