Nach 18 Jahren in Haft Moshammer-Mörder wird in Irak abgeschoben
26.01.2023, 14:57 Uhr Artikel anhören
Herisch A. wird am Frankfurter Flughafen von Polizisten zum Flugzeug eskortiert.
(Foto: dpa)
Im Januar 2005 erdrosselt der Iraker Herisch A. den Münchner Modedesigner Rudolph Moshammer in dessen Villa. Ein Gericht verurteilt ihn zu lebenslanger Haft. Nun wird der verurteilte Mörder vor Ende seiner Haft in den Irak abgeschoben - und darf das Flugzeug als freier Mann verlassen.
Der wegen des Mordes an dem Münchner Modezaren Rudolph Moshammer verurteilte Iraker Herisch A. wird nach 18 Jahren Haft in Deutschland in sein Herkunftsland abgeschoben. Die Abschiebung sei im Gange, das Flugzeug mit dem heute 43-Jährigen an Bord starte voraussichtlich um 14.30 Uhr vom Frankfurter Flughafen nach Bagdad, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Rudolph Moshammer hatte seinen Mörder nichtsahnend mit nach Hause genommen.
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Zuvor war mit der Anerkennung der Identität des Mannes durch den Irak die Voraussetzung für den Abschiebeflug geschaffen worden. Das notwendige Passersatzpapier liegt laut Landesamt für Asyl und Rückführungen inzwischen vor. A. darf lebenslang nicht mehr nach Deutschland einreisen.
Die Staatsanwaltschaft München I hatte bereits im November 2022 erklärt, dass sie im Falle einer Abschiebung aus der Haft heraus von einer weiteren Vollstreckung der Haftstrafe absehen würde. Eine Entlassung aus der Haft zur Reststrafenbewährung innerhalb Deutschlands hatte die Behörde aber abgelehnt. In seinem Heimatland wird der 43-Jährige das Flugzeug als freier Mann verlassen.
A. hatte Moshammer im Januar 2005 in dessen Haus im Münchner Vorort Grünwald erdrosselt. Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich machte, hatte den damals 25-Jährigen mit nach Hause genommen. Der Iraker wurde wenig später festgenommen. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest.
Quelle: ntv.de, jug/dpa