Im vergangenen Jahr boykottierten verschiedene Hollywoodgrößen die Oscar-Verleihung, weil nur wenige nicht weiße Schauspieler nominiert waren. Ähnliches könnte nun den Grammys widerfahren. Namenhafte Musiker bleiben ihnen fern.

Die diesjährige Grammy-Verleihung könnte etwas anders ablaufen, als man das bislang gewohnt war. Die Künstler Frank Ocean, Justin Bieber, Drake und Kanye West wollen die Veranstaltung nach Informationen des US-Portals "TMZ" nämlich aussitzen. Noch sei zwar nicht das letzte Wort gesprochen, allerdings berichten mehrere Insider, dass bei den vier Genannten wenig bis kaum Interesse an der Zeremonie herrschen würde.

Justin Bieber, der selbst für vier Grammys nominiert ist, soll zu der Überzeugung gelangt sein, dass die Zeremonie für ihn nicht relevant sei. In seinen Augen sei es vor allem für junge Künstler sehr schwierig nominiert zu werden oder sogar einen Preis abzuräumen. Damit könne sich der 22-Jährige nicht identifizieren, heißt es.

Wenige junge, schwarze Musiker

Der 30-jährige Drake, der sogar für acht Trophäen im Rennen ist, habe andere Pläne für das Wochenende. In eine ähnliche Kerbe soll auch Frank Ocean schlagen. Der 29-Jährige soll die Grammys als "Dinosaurier" bezeichnet haben. Außerdem kritisiert er, dass nur wenige junge, schwarze Musiker berücksichtigt wurden.

Kanye West, der wie Drake für acht Grammys nominiert wurde, geht laut einem Insider noch weiter. Auch wenn er bereits 21 Preise abgeräumt habe, sei ihm aufgefallen, dass er immer den Kürzeren gezogen habe, wenn er gegen einen weißen Kollegen angetreten ist. Der 39-Jährige hatte sich bereits vor einiger Zeit dafür starkgemacht, die Grammys zu boykottieren, nachdem Kollege Frank Ocean keine Nominierung für sein von Fans und Kritikern gefeiertes Album "Blonde" erhalten hatte.

Die Grammy Awards werden am 12. Februar in Los Angeles verliehen. Beyoncé, Rihanna und Drake sind die einzigen nicht weißen Künstler, die für ihr Album nominiert sind.