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"Haben Geschichte umgeschrieben" In "The Crown" soll Queen falsche Rede halten

Die echte Queen bezeichnete das Jahr 1992 als "Annus Horribilis". Die Serien-Queen geht in besagter Rede noch viel weiter.

Die echte Queen bezeichnete das Jahr 1992 als "Annus Horribilis". Die Serien-Queen geht in besagter Rede noch viel weiter.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press)

Die nächste Staffel der Netflix-Serie "The Crown" steht in den Startlöchern und erneut gibt es Vorwürfe, dass es die Macher mit der historischen Wahrheit nicht allzu genau nehmen. So soll eine wohl dokumentierte Rede der Queen einfach umgeschrieben worden sein. Der britische Boulevard schäumt.

Der Start der fünften Staffel von "The Crown" rückt näher und fast täglich mehren sich die Vorwürfe, die Netflix-Serie habe es spätestens darin mit der künstlerischen Freiheit übertrieben. Sie rücke die britische Königsfamilie bewusst in ein schlechteres Licht. Das neueste Kapitel in dieser Reihe an Anschuldigungen betrifft laut "The Sun" nun eine wohl dokumentierte Rede von Queen Elizabeth II., die die im September verstorbene Monarchin vor genau 30 Jahren gehalten hat.

Im November 1992, nur wenige Tage, nachdem ein Feuer auf Schloss Windsor großen Schaden angerichtet hat, hielt die Queen eine Ansprache in der Londoner Guildhall. Darin sprach sie einige Skandale an, die sich um ihre Familie entsponnen haben. Wörtlich sagte sie unter anderem, dass das endende Jahr eines sei, auf das sie "nicht mit ungetrübter Freude zurückblicken" werde und bezeichnete es als "Annus Horribilis" - ein "schreckliches Jahr". Sie bedankte sich jedoch für die Unterstützung, die ihr und ihrem Ehemann Prinz Philip zuteilgeworden sei.

Laut "The Sun" habe ein Insider jedoch verraten, dass die Serien-Queen - nun gespielt von Imelda Staunton - eine andere Rede halten wird. Darin würde sie über "Fehler der Vergangenheit" sprechen, diese also offen zugeben. Das ist in der Realität jedoch nie geschehen, die Serie schreibe folglich ganz unverhohlen "die Geschichte um".

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"Netflix kann darüber streiten, was hinter verschlossenen Türen geschehen oder nicht geschehen ist, um einige der Story-Stränge zu rechtfertigen. Aber indem sie die Ansprache änderten, haben sie im Grunde die Geschichte umgeschrieben", schreibt das Blatt. Dieser Umstand werde "nur zum Gefühl beitragen, dass sich 'The Crown' große Freiheiten bei der Wahrheit herausnimmt".

Dass es die Serienmacher nicht so genau mit der historischen Genauigkeit genommen haben, hatte unter anderem schon Dame Judi Dench verurteilt. Die 87-Jährige hatte unlängst einen offenen Brief verfasst, in dem sie die Serie "auf grausame Art ungerecht" bezeichnete. In dem Beitrag befand Dench zudem, dass je näher die Serie der Gegenwart kommt, die Macher umso mehr bereit zu sein scheinen, "die Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und plumper Sensationsgier zu verwischen". Sie forderte daher, dass vor jeder Folge ein Hinweis gezeigt werden müsse, in dem "The Crown" klar als fiktive Serie gekennzeichnet wird.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 29. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jog/spot

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