Gegen "Empörungs-Euphorie" Oliver Kalkofe verteidigt Thomas Gottschalk
13.12.2024, 13:30 Uhr Artikel anhören
		                      Hält die Debatte um Thomas Gottschalks Aussagen für überzogen: Oliver Kalkofe.
(Foto: picture alliance / HMB Media)
Für sein Buch "Ungefiltert" und einige Interview-Äußerungen im Zusammenhang mit dem Werk muss Thomas Gottschalk viel Kritik einstecken. Nun springt ihm Oliver Kalkofe zur Seite. Die Diskussion ginge in eine "vollkommen falsche Richtung", beklagt der Satiriker.
Oliver Kalkofe hat sich in die Debatte um Thomas Gottschalks Buch "Ungefiltert" und die andauernde Kritik am ehemaligen "Wetten, dass..?"-Moderator eingeschaltet. Die Diskussion sei "unnütz und unnötig", sagt der Satiriker im Podcast "Die Wochentester".
Die Auseinandersetzung sei in seinen Augen "in die vollkommen falsche Richtung" gegangen, erklärt der 59-Jährige zudem. Besonders bedauere er, dass "einer der tollsten und großartigsten Entertainer, die wir bei uns hatten und haben, so ins Kreuzfeuer gerät".
Gleichzeitig äußert Kalkofe aber auch Verwunderung über Gottschalk: "Ich habe nur gedacht: Junge, warum hast du dich da selber so reingestellt. Weil du Sachen sagst, die natürlich von einigen missverstanden werden oder missverstanden werden wollen", so der Medienkritiker im Gespräch mit CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, Journalist Hans-Ulrich Jörges und TV-Koch Christian Rach.
Für mehr "lächelnde Gelassenheit"
Die aktuelle Debattenkultur sehe er kritisch, macht Kalkofe deutlich. Zwar betont er: "Wokeness darf kein Schimpfwort werden. Weil es eigentlich nur heißt, dass man ein bisschen mehr nachdenkt." Zugleich warnt er aber auch vor Übertreibungen. Political Correctness und Wokeness seien "im Kern gut gemeint, richtig und wichtig", liefen aber "immer häufiger Gefahr, sich im Übereifer selbst zu parodieren und dem eigentlichen Anliegen mehr zu schaden denn zu helfen".
Wegen der "allgegenwärtigen Empörungs-Euphorie" plädiere er für mehr "lächelnde Gelassenheit", so Kalkofe. Die gesellschaftliche Entwicklung bereite ihm Sorgen: "Die Blödheit wird immer lauter und aggressiver."
Deswegen wolle er auch kein Politiker sein, die ihm ebenfalls leidtäten, auch wenn sie manchmal "blöde Sachen" sagen würden. Kalkofe kritisiert, dass Politiker inzwischen öffentlich angepöbelt würden - "egal, ob in Social Media, auf der Straße oder dass man sie sogar körperlich angreift".
Quelle: ntv.de, vpr/spot