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"Manche Menschen überleben es" US-Autor Paul Auster an Krebs erkrankt

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Auster und Hustvedt sind seit den frühen 1980er Jahren verheiratet.

Auster und Hustvedt sind seit den frühen 1980er Jahren verheiratet.

(Foto: picture alliance / Pacific Press)

Paul Auster, einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Generation in den USA, ist an Krebs erkrankt. Wie seine Ehefrau erklärt, wurde die Diagnose Ende vergangenen Jahres nach Monaten der Krankheit gestellt. Der 76 Jahre alte Auster wird in einer Privatklinik in New York behandelt.

Der US-Schriftsteller Paul Auster ist an Krebs erkrankt. Dies teilte seine Ehefrau, die Schriftstellerin Siri Hustvedt, via Instagram mit. Auster sei im Dezember nach mehreren Monaten der Krankheit diagnostiziert worden. "Manche Menschen überleben es und andere sterben", schreibt Hustvedt, "das weiß jeder, und doch verändert das Leben in der Nähe dieser Wahrheit die alltägliche Realität." Ihr Mann werde im Memorial Sloan Kettering Cancer Center in Manhattan behandelt, einer privaten Krebsklinik, so Hustvedt, die mit Auster in New York lebt. Weitere Details etwa zur Art seiner Krebserkrankung teilte sie nicht mit.

Paul Auster ist einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Generation in den USA. Der 76-Jährige verfasste Werke wie die "Die New York-Trilogie", eine Reihe postmoderner Detektivgeschichten, publiziert Mitte der 1980er Jahre. Anfang dieses Jahrtausends erzählte er im Roman "Buch der Illusionen" die Geschichte eines Mannes, der nach dem Verlust seiner Frau und Kinder bei einem Flugzeugunglück in eine Depression verfällt.

Oft spielen Austers Romane im Stadtteil Brooklyn, in dem er seit Jahrzehnten mit seiner Ehepartnerin lebt. Geboren wurde er 1947 als Sohn jüdischer Einwanderer in Newark nicht weit von New York City entfernt. Er gehört zu den schillernden literarischen Persönlichkeiten New Yorks und ist etwa auch mit dem Schriftsteller Don DeLillo befreundet. Wie der wird er zum Kanon der großen postmodernen US-Autoren, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts am Werk waren oder sind, gezählt.

Hustvedt erläutert in ihrem Instagram-Beitrag auch ihre Perspektive des Umgangs mit der Krankheit ihres Mannes: "Mit jemandem zusammenzuleben, der Krebs hat und mit Chemotherapie und Immuntherapie bombardiert wird, ist ein Abenteuer in Nähe und Trennung", schreibt die 68-Jährige. Man müsse nah genug sein, um die entkräftenden Behandlungen fast so zu spüren, als wären sie die eigenen, und weit genug entfernt, um eine echte Hilfe zu sein. Zu viel Empathie könne einen Menschen nutzlos machen. "Diese Gratwanderung ist natürlich nicht immer einfach, aber es ist das wahre Werk der Liebe."

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 11. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe

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